Anlässlich des Einzugs der AfD in den Bundestag haben in Berlin Tausende Menschen gegen Hass und Rassismus protestiert. Ein Bündnis aus Vereinen, Gewerkschaftern und Organisationen hatte zum Protest aufgerufen.
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Gegen Hass und Rassismus
Um ihrem Unmut über den Einzug der AfD in den Bundestag Luft zu machen, haben in Berlin mehrere Tausend Menschen friedlich demonstriert. Die Partei selbst bezeichnete den Protest indes als "Anschlag auf die Demokratie".
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Es geht um die Sache
Los ging es am Brandenburger Tor: Von hier aus zogen die Teilnehmer der Demonstration in Richtung Regierungsviertel. Der Protest richte sich nicht gegen die demokratische Wahl der AfD, so einer der Initiatoren, sondern gegen rechte Ressentiments, die mit der Partei Einzug in den Bundestag halten könnten.
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Schutz vor der AfD?
Nach ihrem Marsch durch das Regierungsviertel ging es für die Protestteilnehmer einmal um das Reichstagsgebäude herum. Eine Art "symbolischer Schutzring" sollte es laut Veranstalter sein. Dem Aufruf gefolgt waren zwischen 10.000 und 12.000 Menschen, darunter auch Familien.
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Gemeinsam ein Zeichen setzen
Jung und Alt, mit Kopftuch, mit Mütze: Die Teilnehmer der Demonstration waren bunt gemischt. Sie alle eint die Angst vor dem, was mit dem Einzug der AfD in den Bundestag kommen könnte. Aufgerufen zum Protest hatte der Verein "Interkultureller Frieden". Weitere Unterstützung gab es von der Amadeu Antonio Stiftung und dem Deutschen Gewerkschaftsbund.
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Es kann jeden treffen
Er hatte die Idee zur Demonstration: Ali Can, 23. Can ist vor allem durch seine Telefon-Hotline für besorgte Bürger bekannt geworden. Der Lehramtsstudent mit türkischen Wurzeln findet Ablehnung immer falsch. So könnten Hass und Diskriminierung ja auch deutschstämmige Menschen treffen.
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Aus der Vergangenheit lernen
Diese beiden Demonstranten haben vor allem mit ihm ein Problem, Björn Höcke. Der AfD-Politiker gehört zum rechtsextremen Flügel der AfD. Nicht zuletzt mit seiner Aussage über das Holocaust-Mahnmal, das er als "Denkmal der Schande" bezeichnete, sorgte der Geschichtslehrer aus Thüringen für Empörung.
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Voll für die Tonne
"Rechtsextreme und Rassisten nehmen auf den Stühlen des Parlaments Platz, als Mitglieder der neuen AfD-Fraktion" - so hatten es die Veranstalter in ihrem Aufruf geschrieben. Die AfD bezeichnete die Demonstration daraufhin als "Anschlag auf die Demokratie". Von einem Anschlag war am Sonntag aber nichts zu spüren: Ganz friedlich, ohne Hass und nur mit Plakaten lief der Protestzug ab.
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Im Regierungsviertel in Berlin haben Tausende Menschen gegen die AfD demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter gingen rund 12.000 Menschen gegen deren Einzug in den Bundestag auf die Straße. Die Polizei sprach von etwas über 10.000 Teilnehmern. Das Motto lautete "Gegen Hass und Rassismus im Bundestag".
"Mein Herz schlägt für Vielfalt" oder "Meine Stimme gegen Hetze" stand auf Plakaten. Die Demonstranten bildeten nach Angaben der Veranstalter einen "symbolischen Schutzring" um das Reichstagsgebäude. Die Abschlusskundgebung fand am Brandenburger Tor statt.
Plädoyer für Grundwerte
"Die Geschichte hat uns gelehrt, zu was Hass und Rassismus führen können. Ich fordere Abgeordnete jeder Richtung auf, es uns gleichzutun und gemeinsam für unsere demokratischen Grundwerte einzustehen", sagte der 23-jährige Initiator Ali Can. Der Student zeigte sich "überwältigt" von der hohen Teilnehmerzahl. Dies zeige, "dass jeder Versuch, uns als Gesellschaft zu spalten, uns nur näher zusammenbringt".
Aufgerufen zu der Demonstration hatten die Bürgerbewegung Campact und weitere Organisationen. Zu den Unterstützern zählten unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die gegen Rechtsextremismus engagierte Amadeu-Antonio-Stiftung.
Kritik von der AfD
Die Veranstalter hatten in ihrem Aufruf erklärt: "Am 24. Oktober werden Rechtsextreme und Rassisten auf den Stühlen des Bundestags Platz nehmen, als Mitglieder der neuen AfD-Fraktion." Daraufhin bezeichnete die AfD die Demonstration als "Anschlag auf die Demokratie". Der Bundestag konstituiert sich am Dienstag.