Demonstrationen in Hongkong
31. Mai 2009An einem Marsch durch die Stadt beteiligte sich auch der in den USA im Exil lebende damalige Studentenführer Xiong Yan. Die chinesischen Behörden hatten ihm überraschend die Einreise erlaubt.
Der heute 45-Jährige gehörte nach der Niederschlagung der Demokratiebewegung zu den 21 meistgesuchten Anführern der Studenten. Nach zwei Jahren hinter Gittern konnte er 1992 über Hongkong in die USA geschmuggelt werden.
Hongkong als Ort des Gewissens
Einer der Organisatoren des Marsches, der demokratische Abgeordnete Lee Cheuk Yan, hob die Bedeutung der Proteste hervor. Hongkong sei Chinas Gedächtnis, was "das Verbrechen des Tiananmen-Massakers" angehe und "drängt das Regime zum Eingeständnis seiner Fehler", sagte Lee. Hongkong sei der einzige Ort in China, wo die Menschen der Ereignisse vom 4. Juni 1989 gedenken könnten.
Tiananmen-Massaker in China kein Thema
In der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong erinnern jedes Jahr tausende Menschen an die Niederschlagung der Pekinger Tiananmen-Proteste. In der übrigen Volksrepublik wird dagegen nicht öffentlich über die damaligen Ereignisse gesprochen.
Chinesische Truppen gingen am 3. und 4. Juni 1989 mit Schützenpanzern und scharfer Munition gegen Studenten auf dem Tiananmen-Platz vor, die dort seit Wochen demonstriert und demokratische Reformen gefordert hatten. Peking hatte anschließend 241 Toten bei der Niederschlagung der Proteste eingeräumt. Menschenrechtsorganisationen gehen von bis zu mehreren tausend Toten aus. (hf/qu/ap/afp)