Andy "Fletch" Fletcher, der Keyboarder von Depeche Mode, wurde nur 60 Jahre alt. Nun haben seine Bandkollegen Details zur Todesursache veröffentlicht.
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Die Anteilnahme am Tod Andy Fletchers, der am 26. Mai überraschend starb, war groß. Und alle fragten sich, woran der Keyboarder von Depeche Mode wohl gestorben sein könnte. Seine Bandkollegen Dave Gahan und Martin Gore wollten die Fans nicht im Dunkeln lassen und gaben jetzt auf Instagram Details zur Todesursache preis. Demnach starb Andy Fletcher an einer akuten Aortendissektion.
Bei einer Aortendissektion handelt es sich um einen Riss in der inneren Schicht der Hauptschlagader des Herzens. Es ist einer der dringlichsten Notfälle in der Herzchirurgie und endet oft tödlich. Trotz des Schocks über den plötzlichen Tod Fletchers fanden seine Bandkollegen tröstende Worte: "Obwohl es viel, viel zu früh war, starb er eines natürlichen Todes, ohne langes Leiden", schrieben die beiden auf Instagram.
Trauerfeier für Fletch in London
Beerdigung und Trauerfeier letzte Woche in London seien sehr bewegend gewesen: "Andy wurde in einem Raum voller Freunde, der Familie, der Depeche-Mode-Familie und weiterer Menschen, die Andys und unsere Leben über die Jahre berührt haben, gewürdigt. Es war sehr besonders, sich gemeinsam an ihn zu erinnern und ihn zu verabschieden", schreiben die beiden. Andy Fletcher hinterlässt seine Ehefrau Grainne Fletcher, mit der er seit 29 Jahren verheiratet war, und zwei gemeinsame Kinder.
Dave Gahan und Martin Gore bedanken sich in ihrem Statement für die vielen Beileidsbekundungen und die "Welle der Liebe für Andy", die sie in den letzten Wochen erreicht habe: "Das bedeutet uns allen wirklich sehr viel." Die beiden enden mit einigen persönlichen Worten an den Verstorbenen: "Wir werden dich vermissen, aber sicher nicht vergessen. In Liebe, Martin & Dave."
jhi/suc (Depeche Mode auf instagram)
Drei Jahrzehnte Depeche Mode
Die britische Synthie-Pop-Band Depeche Mode begeistert seit mehr als drei Jahrzehnten Millionen Fans weltweit. Nun ist Gründungsmitglied Andy Fletcher verstorben.
"Just Can't Get Enough"
Der Einfluss ihrer Synthesizer-Sounds auf die elektronische Musik ist unbestreitbar. Mit mehr als 100 Millionen verkaufter Platten weltweit gehört Depeche Mode zu den erfolgreichsten Bands aller Zeiten. Ihr letztes Album "Spirit" erschien 2017. Es bleibt abzuwarten, wie es nach dem Tod von Andy Fletcher mit der Band weitergeht.
Bild: ARD
Einstige Schülerband aus Basildon, England
Depeche Mode sind aus einer Schülerband hervorgegangen. Die Gründungsmitglieder Dave Gahan, Martin Gore, Andy Fletcher und Vince Clark stammen aus dem Londoner Arbeiter-Vorort Basildon und waren in den 1980er-Jahren zunächst hauptsächlich in England und in Europa erfolgreich. Für Vince Clark kam Alan Wilder (links) 1982 hinzu. Wegen Streitigkeiten verließ dieser die Band jedoch 1995.
Bild: picture-alliance/Jazzarchiv
Elektro trifft Rock
Inspiriert von den minimalistischen Elektroklängen von Kraftwerk, aber auch von Punk-Rock-Bands wie The Clash, haben Depeche Mode früh ihren eigenen Stil entwickelt und sind bekannt für ihre düsteren Texte. Denn Songschreiber Martin Gore mag allzu fröhliche Songs nicht, wie er einmal erklärte: "Das Gefühl von Einsamkeit und Verlassenheit ist für mich näher am echten Leben."
Bild: picture-alliance/dpa
Durchbruch in den USA
Mit ihrem Album "Violator" gelingt der Band 1990 der Aufstieg in die Top-Ten der US-Charts. Als sie im März 1990 eine Autogrammstunde in einem Plattenladen in Los Angeles geben, kommen über 10.000 Menschen. Die Fans geraten in Aufruhr, ein Tumult bricht aus, den nur noch die Polizei stoppen kann.
"Dave, diesmal warst du tot!"
Wie so oft im Popgeschäft, geht der enorme Erfolg auch an Depeche Mode nicht spurlos vorüber. Den absoluten Tiefpunkt erreicht Frontmann Dave Gahan, als er 1996 fast an einer Überdosis Drogen stirbt: Für zwei Minuten soll er klinisch tot gewesen sein, doch die Ärzte können ihn zurückholen. Für ein Jahr muss der Sänger auf Drogenentzug.
Bild: picture-alliance/dpa/J. Niering
"Dream On" - Kein Ende in Sicht
Im neuen Jahrtausend beginnen die Bandmitglieder, an Soloprojekten zu arbeiten. Das bedeutet aber nicht das Aus der Band. Die Briten bringen zwischen 2001 und 2017 fünf gemeinsame Alben raus und touren um den Globus. Mehr als 30 Millionen Fans weltweit haben ihre Konzerte bis heute besucht.
Bild: Getty Images
Studioalbum "Spirit"
Für Dave Gahan war das Album "Spirit" von 2017 der "kreative Höhepunkt" der Band. Die Platte sei provokant, ein bisschen politisch und soll die Zuhörer zum Nachdenken anregen, so der Sänger.