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Der deutsche Automarkt bricht ein

2. Oktober 2012

Die Absatzkrise auf dem deutschen Automarkt hat sich im September unerwartet stark ausgeweitet: Die Zahl der Neuzulassungen sank um elf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

HANDOUT - Das Handout des US-Institute for Highway Safety (IIHS) vom 17.08.2012 zeigt ein Auto des Fabrikates BMW 320i nach dem Aufprall bei einem Crashtest. Ein neuer Crashtest erregt die Gemüter der deutschen Autobauer: Das US-Institut hat Wagen nur auf Breite der Scheinwerfer gegen die Wand fahren lassen. Die Ergebnisse sind ausgerechnet für Mercedes-Benz und Audi katastrophal. Foto: IIHS Achtung: Nur zur redaktionellen Verwendung (Zu dpa «Deutsche Nobelkarossen versagen bei neuem US-Crashtest: «Mangelhaft»» vom 17.08.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++
US Crash Test Auto PKW Deutschland +++ ACHTUNG EINSCHRÄNKUNG BEACHTEN+++Bild: picture-alliance / dpa

Im September sind nur noch 250.000 Personenwagen zugelassen worden, teilte der Importeursverband VDIK in Bad Homburg mit. Im Juli und August hatte der Rückgang rund fünf Prozent betragen. Im Zeitraum Januar bis September lag die Zahl der Neuzulassungen damit bei 2,36 Millionen oder 1,8 Prozent unter dem Stand des Vorjahres, erklärte der Verband.

Allerdings ist die Lage in Deutschland immer noch besser als bei vielen Nachbarn: So liegen die Absätze etwa in Frankreich und Italien mehr als 20 Prozent im Minus. In der ganzen EU betrug das Minus zu Ende August rund sieben Prozent, wie der Branchenverband Acea mitgeteilt hatte. Bisher hatten weitgehend stabile Märkte in Nordeuropa den dramatischen Einbruch in den Südländern teilweise aufgewogen.

Hersteller reagieren

Mehrerer Hersteller in Deutschland haben schon auf die Absatzkrise reagiert: Opel und Ford haben die Produktion zurückgefahren. Ford will mehrere hundert Arbeitsplätze in Europa abbauen. Bei Opel ringt der Vorstand angesichts hoher Verluste mit der Gewerkschaft um ein Sanierungsmodell, in dessen Kern die Schließung des Werkes Bochum vorgesehen ist. Auch Mercedes spürt eine sinkende Nachfrage bei den teuren Modellen der E- und S-Klasse.

In Europa will der größte französische Hersteller PSA Peugeot Citroen ein Werk nahe Paris schließen und 8.000 Arbeiter entlassen. Auch Fiat steht wegen tiefroter Zahlen und wegbrechender Absätze enorm unter Druck und müsste im Grunde ein Werk in Italien schließen.

Der Autobauer Daimler tritt zudem mit seiner Lkw-Produktion wegen der schwachen Nachfrage aus Europa auf die Bremse. Neben dem Werk in Wörth soll es zusätzlich auch in Gaggenau, Mannheim und Ludwigsfelde zeitweise Produktionsstopps geben, sagten Sprecher der Standorte am Dienstag. Daimler hatte in der vergangenen Woche angekündigt, im Lastwagenwerk Wörth wegen des Nachfragerückgangs im Oktober fünf Tage lang die Produktion zu stoppen.

wen/hp (dpa, dapd, rtr)

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