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Politik

Der Fall McCabe: Nun wird es schmutzig

18. März 2018

Der US-Präsident und die Russlandaffäre: Mit wütenden Attacken gegen die Ermittler will Donald Trump die weiteren Untersuchungen stoppen. Doch nun lassen die Bedrängten alle Rücksichtnahme fahren - und schlagen zurück.

Intelligence Chiefs Testify At Senate Intelligence Hearing On World Wide Threats
Ex-Vizedirektor McCabe war bis Donnerstag nur noch einfacher FBI-Beamter - und am Freitag nicht mal mehr dasBild: Getty Images

Zwei Tage vor Erreichen seiner Pensionsansprüche wurde der ehemalige FBI-Vizechef Andrew McCabe vom US-Justizminister gefeuert und vom US-Präsidenten verhöhnt: "Andrew McCabe GEFEUERT, ein großartiger Tag für die hart arbeitenden Männer und Frauen beim FBI - ein großartiger Tag für die Demokratie", twitterte Donald Trump. Doch McCabe, der lange hinter den Kulissen gegen seine Entlassung gekämpft hatte, scheint nicht gewillt, nun lautlos das Feld zu räumen. Und allem Anschein nach hat er sich ausreichend munitioniert.

Es geht um persönliche Mitschriften von McCabe, die er bei Begegnungen mit dem Präsidenten angefertigt hatte. Diese Informationen dürften für die Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller in der Russland-Affäre interessant sein. Nach Insiderinformationen wurde das Memo bereits an Muellers Büro übergeben. Der Ermittler nimmt zunehmend auch den inneren Zirkel um Trump ins Visier. Mueller untersucht etwa, ob Trump mit der Entlassung von FBI-Chef James Comey versuchte, dessen Ermittlungen zu behindern. McCabe wäre dabei ein wichtiger Zeuge.

US-Sonderermittler Robert Mueller: Kann er dem Präsidenten gefährlich werden?Bild: Reuters/Y. Gripas

Trump hatte McCabe seit langem im Visier, entlassen wurde der ehemalige Ex-FBI-Vize letztlich vom Justizminister. Begründet wurde die Entscheidung mit "schlechtem Verhalten" McCabes. Interne Ermittlungen hätten ergeben, dass dieser eigenmächtig Informationen an die Medien weitergegeben habe und dem Generalinspekteur des Justizministeriums gegenüber "mehrfach" nicht vollkommen ehrlich gewesen sei.

McCabe weist jedes Fehlverhalten im Umgang mit den Medien und mit dem Generalinspekteur strikt zurück. Seine Entlassung sei "vom Präsidenten selbst" betrieben worden. Ziel sei es nicht nur, seinen Ruf zu zerstören und ihm seine hart erarbeiteten Pensionsansprüche möglicherweise vorzuenthalten, sondern auch, das FBI und die Strafverfolgungsbehörden an sich zu verunglimpfen.

McCabes Entlassung als "brillantes und mutiges Beispiel"

Trump-Anwalt John Dowd hat das Justizministerium derweil aufgefordert, die Russland-Ermittlungen endlich einzustellen. Die Untersuchungen seien von Anfang an ein großer Fehler und "korrumpiert durch politische Vorurteile" gewesen, schrieb er in einer am Samstag veröffentlichten Erklärung.

Anwalt John Dowd: Kann er den Präsidenten schützen?Bild: picture-alliance/AP/R. Drew

Dowds Aufforderung richtet sich an Vize-Justizminister Rod Rosenstein, der für die von Mueller geleiteten Untersuchungen zuständig ist. Justizminister Jeff Sessions hatte sich wegen Befangenheit daraus zurückziehen müssen. Er bete dafür, dass Rosenstein Sessions "brillantem und mutigem Beispiel" folgen und den Russland-Untersuchungen ein Ende setzen werde, schrieb Dowd mit Blick auf McCabes Entlassung.

Der ehemalige Direktor des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, John Brennan, kritisierte Trump heftig für die Entlassung McCabes. "Wenn das volle Ausmaß Ihrer Käuflichkeit, moralischen Verderbtheit und politischen Korrumpierung bekannt wird, werden Sie als Demagoge in Schande Ihren rechtmäßigen Platz im Mülleimer der Geschichte einnehmen", antwortete Brennan auf den Tweet Trumps. "Sie können Andy McCabe zum Sündenbock machen, aber Sie werden Amerika nicht zerstören ... Amerika wird über Sie triumphieren."

rb/bru (ap, afp, dpa)

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