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Konflikte

11. August 2022

Im August 2021 schaute die Welt entsetzt nach Afghanistan. Innerhalb kürzester Zeit brach der Staat zusammen, der 20 Jahre lang vom Westen unterstützt worden war.

Doku Nahaufnahme Der Fall von Kabul
Bild: WDR

 Noch vor dem Abzug der letzten US-Truppen marschierten die Taliban in Kabul ein.

Bild: WDR

Die reguläre Regierung floh. Tausende Afghaninnen und Afghanen, die das Land verlassen wollten, strömten zum Flughafen - in Panik und Todesangst. Wie konnte es so weit kommen? „Ich musste das Ergebnis von 26 Jahren Arbeit zurücklassen, meine Zeugnisse, Diplome, Auszeichnungen – alles.“ Zarifa Ghafari war eine der wenigen Politikerinnen in Afghanistan und eine der jüngsten.  Als die Taliban wieder die Macht übernahmen, war sie auf einmal in Lebensgefahr, so wie Tausende Afghaninnen und Afghanen, die mit westlichen Organisationen zusammengearbeitet oder sich für einen westlichen Lebensstil entschieden hatten. Viele von ihnen hofften auf eine Evakuierung ins sichere Ausland, oft vergebens.

Bild: WDR

Ein Rechercheteam hat den dramatischen Fall von Kabul rekonstruiert und dazu mit Beteiligten, Verantwortlichen und Augenzeugen gesprochen. Erstmals seit der Eroberung der afghanischen Hauptstadt Kabul durch die Taliban geben Bundeswehrsoldaten des „Kommando Spezialkräfte“ detailliert Einblick in die bislang größte Evakuierungsmission der Bundeswehr im Ausland.

Mitglieder der ehemaligen afghanischen Regierung schildern den dramatischen 15. August 2021 und was an diesem Tag im Präsidentenpalast passierte. „Wir dachten am Morgen nicht, dass das unser letzter Tag in Kabul sein wird“, erinnert sich Hamdullah Mohib, damals Nationaler Sicherheitsberater. Er entschied sich, mittags zusammen mit dem Präsidenten überraschend das Land zu verlassen und so den Sturz der Regimes zu besiegeln. Markus Potzel, der eigentlich im Sommer 2021 zum zweiten Mal Botschafter in Kabul werden sollte, kam an diesem 15. August nicht ans Ziel, sondern wurde nach Doha geschickt, wo die Taliban-Führer ihr Hauptquartier hatten. Von dort aus beobachtete und begleitete Potzel die dramatische Phase der Machtübernahme in Afghanistan und die Evakuierungsmission am Flughafen von Kabul. In großer Offenheit schildert er die fatalen Fehleinschätzungen der deutschen Politik und Diplomatie – und die entscheidenden Fehler des Doha-Abkommens, das unter US-Präsident Trump mit den Taliban geschlossen wurde und das zum katastrophalen Ende des 20jährigen Afghanistan-Krieges führte.

Bild: WDR
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