Der FC Bayern sichert sich den Sieg in Champions-League-Gruppe E mit einem Erfolg bei Dynamo Kiew. Robert Lewandowski trifft spektakulär für den FCB. Das Impf-Thema wird die Münchner aber wohl weiter begleiten.
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Es war ein Bild, wie es einst vor allem Klaus Fischer übermittelte. Den Fallrückzieher in seiner technisch perfekten und schönsten Ausführung beherrschte der ehemalige Nationalstürmer und Angreifer unter anderem des FC Schalke 04 wie kaum ein anderer. Fischer ist mittlerweile 71 Jahre alt und natürlich schon längst in Fußballer-Rente. Aber Robert Lewandowski hat offenbar den größten Spaß daran, den ehemaligen Größen der Bundesliga ihre ureigensten Fähigkeiten streitig zu machen.
Erst überbot der Angreifer des FC Bayern in der Vorsaison den lange als uneinholbar gegoltenen Torrekord von Gerd Müller - um einen Treffer, indem der Pole 41 Tore erzielte. Nun erzielte Lewandowski den Führungstreffer (14.) per spektakulärem Fallrückzieher beim 2:1 (2:0)-Erfolg der Münchner in der Champions-League-Partie bei Dynamo Kiew.
Kingsley Coman hatte nach 42 Minuten das zweite Tor des FCB erzielt. Denys Garmash traf nur noch zum 1:2-Anschlusstreffer (70.). Die Bayern stehen damit auch als Sieger der Gruppe E fest, qualifiziert für das Achtelfinale waren sie bereits vor dieser Partie.
Lewandowski bleibt mit seiner Treffsicherheit rekordverdächtig. In jedem seiner letzten neun Champions-League-Partien war er an einem Treffer beteiligt. Es war sein neuntes Tor im laufenden Wettbewerb, zudem das 25. Pflichtspieltor in dieser Saison.
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Acht Spieler haben den Münchnern gefehlt
Diese außergewöhnlichen Statistiken können derzeit allerdings nicht die Diskussionen um die Impf-Thematik bei den Münchnern übertünchen. Mit Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala, Eric Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance fehlten in der Ukraine gleich fünf Spieler, weil diese offenbar bislang nicht geimpft sind und sich in Quarantäne begeben mussten. Zudem waren drei weitere Spieler, unter anderem Marcel Sabitzer, wegen Verletzung oder Sperre ebenfalls nicht dabei.
Allerdings ist das eine Anzahl an Ausfällen, die selbst die Münchner mit ihrem Hochleistungskader nur kurzfristig überbrücken können. Gegen einen international eher zweitklassigen Gegner wie Dynamo kann das Team von Trainer Julian Nagelsmann diese Personalprobleme zwar einigermaßen in den Hintergrund rücken - auch wenn die Bayern in einigen Szenen gegen Kiew eine große Portion Glück brauchten, um nicht noch mehr Gegentreffer zu kassieren.
"Das war kein Top-Siel von uns in Kiew, aber insgesamt haben wir es in der Champions League sehr gut gemacht bisher. Die Nebensächlichkeiten haben wir beiseite gelassen. Das ist nicht so leicht, weil wir eigentlich einen anderen Kader haben", sagte Kapitän Manuel Neuer mit Blick auf die Personalsorgen.
Spätestens wenn es ab dem nächsten Jahr in die K.o.-Spiele gegen die Topklubs im europäischen Fußball geht werden sich die Münchner einen derart dezimierten Kader nicht mehr leisten können. Die Impf-Debatte rund um die Bayern-Profis wird in den nächsten Tagen deshalb wieder Fahrt aufnehmen - da helfen dann auch die schönsten Lewandowski-Treffer nicht weiter.
Die Top-Torjäger der Champions League
In der Königsklasse des Fußballs knackt Kylian Mbappé die 50-Tore-Marke. Auch Thomas Müller trifft weiter. Beide gehören zu den zehn erfolgreichsten Torschützen der Champions-League-Historie.
Bild: Bernat Armangue/AP/dpa/picture alliance
Alfredo di Stefano - 49 Tore
Elf Jahre lang spielt der argentinische Stürmer für Real Madrid. Die Champions League heißt damals noch Europapokal der Landesmeister. Fünfmal in Serie, von 1956 bis 1960, triumphieren die "Königlichen" in der Königsklasse - nicht zuletzt dank der 49 Tore Alfredo di Stefanos. Der Argentinier, der 2014 verstirbt, gehört damals zu den besten Spielern der Welt.
Bild: picture-alliance/dpa
Thierry Henry - 50 Tore
Ein halbes Hundert Treffer in der Champions League steuert der Stürmer aus Frankreich in seiner langen Karriere bei: für die AS Monaco (7), den FC Arsenal (35) und den FC Barcelona (8). Einmal - mit Barça - gewinnt der Weltmeister von 1998 auch die Trophäe. Am Stadion des FC Arsenal steht eine Bronzestatue Henrys. Der Franzose ist Rekordtorschütze der "Gunners".
Bild: augenklick/firo Sportphoto/picture alliance
Kylian Mbappé - 50 Tore*
Der Weltmeister von 2018 aus Frankreich spielt und trifft in der Königsklasse für die AS Monaco, Paris St. Germain und Real Madrid. Seinen ersten Treffer erzielt er 2017 als 18-Jähriger im Achtelfinale für Monaco gegen Manchester City. 2020 steht er mit PSG sogar im Finale, dass der französische Top-Klub aber knapp mit 0:1 gegen den FC Bayern verliert. (*Stand 11. Dezember 2024)
Die Champions League und Thomas Müller, das scheint zu passen. Gleich bei seinem Debüt in der Königsklasse, beim 7:1 des FC Bayern gegen Sporting Lissabon im März 2009, erzielt der damals 19-Jährige den ersten seiner bislang 53 Champions-League-Treffer. Zweimal - 2013 und 2020 - gewinnt er mit den Münchenern die begehrte Trophäe. (*Stand 11. Dezember 2024)
Bild: Andreas Gebert/REUTERS
Ruud van Nistelrooy - 56 Tore
Für drei Vereine trifft der niederländische Mittelstürmer Rutgerus Johannes Martinus van Nistelrooij, wie er eigentlich korrekt heißt, in der Champions League: erst für die PSV Eindhoven (8 Tore), dann für Manchester United (35) und schließlich auch für Real Madrid (13). Zu einem Champions-League-Titel reicht es für van Nistelrooy nicht, in drei Saisons wird er aber Torschützenkönig.
Bild: Martin Rickett/empics/picture alliance
Raúl Gonzalez Blanco - 71 Tore
Raúl ist bei Real Madrid eine Legende. Der langjährige Kapitän bestreitet für die "Königlichen" so viele Spiele wie kaum ein anderer Fußballer: allein 550 Partien in der spanischen Liga und 132 in der Champions League. Dreimal gewinnt er mit Real den Titel. Fünf seiner 71 Champions-League-Tore erzielt Raúl bei seinem zweijährigen Gastspiel für den FC Schalke 04.
Bild: Daniel Ochoa de Olza/AP/picture alliance
Karim Benzema - 90 Tore
Mit 18 Jahren gelingt dem Franzosen sein erstes Champions-League-Tor für Olympique Lyon. Von 2009 bis 2023 triumphiert Benzema mit den "Königlichen" aus Madrid fünfmal in der Königsklasse. Benzema spielt nach einem Fingerbruch im Januar 2019 stets mit Handbandage - ob aus Aberglaube oder medizinischer Notwendigkeit, bleibt Spekulation. 2023 verlässt er Europa in Richtung Saudi-Arabien.
Bild: Pierre-Philippe Marcou/AFP
Robert Lewandowski - 101 Tore*
Der Ex-Bayern-Torjäger ist Champions-League-Sieger (2020) und zweimaliger Weltfußballer (2020+2021). 2020 wird somit für ihn zu einem überragenden Jahr, zudem wird er auch noch Torschützenkönig der Champions League. In seiner Karriere trifft er für Borussia Dortmund, den FC Bayern und den FC Barcelona in der "Königsklasse". (*Stand 11. Dezember 2024)
Bild: MATTHEW CHILDS/POOL/AFP
Lionel Messi - 129 Tore
Wenn der FC Barcelona sich zwischen 2004 und 2021 auf etwas verlassen kann, dann auf den Torinstinkt Lionel Messis. 120-mal trifft der Argentinier für die Katalanen in der Königsklasse, danach geht er zwei Saisons lang für PSG auf Torejagd. Sechsmal wird der achtfache Weltfußballer bester Torjäger der Champions League. Viermal holt er mit Barça den Henkelpott. Seit 2023 spielt er in den USA.
Bild: Sebastian Frej/imago images
Cristiano Ronaldo - 140 Tore
Sogar fünfmal gewinnt der Superstar aus Portugal die Champions League. Egal für wen er aufläuft, ob für Manchester United, Real Madrid oder Juventus Turin, Cristiano Ronaldo trifft zuverlässig. Souverän führt der fünfmalige Weltfußballer, der seine Karriere in Saudi-Arabien ausklingen lässt, die "ewige" Torjägerliste in Europas Königsklasse an.