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Der Kampf um Stimmen

5. Juni 2009

Mit Märtyrer-Bildern gehen die Parteien auf Stimmenfang +++ Die Christen im Zedernstaat sind frustriert +++ Libanesischer Musiker im Exil hofft auf friedliche Zukunft in seiner Heimat

Wird die Hisbollah ihren Einfluss im Libanon vergrößern können?Bild: AP / DW-Montage

Demokratie unter Beobachtung

Am 7. Juni 2009 wird im Libanon ein neues Parlement gewählt. Diese Abstimmung wird häuig als "Schicksalswahl" stilisiert. Denn die spannende Frage ist, ob die Allianz von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und Christengeneral Michel Aoun eine Mehrheit im Abgeordnetenhaus holen wird. Sie treten gegen das vom Westen und Saudi-Arabien unterstützte Lager um den Sunnitenführer Saad Hariri an - den Sohn des ermordeten Expremiers Rafik Hariri. Seit Anfang Mai sind Beobachter der Europäischen Union damit beschäftigt, den Wahlkampf und den Verlauf des Urnengangs genauestens zu verfolgen.

Die Rolle der Christen im Zedernstaat

Weil der konfessionelle Proporz die Sitzverteilung im Parlament per Gesetz festschreibt, bringen Wahlen in Libanon in der Regel wenig Veränderung. Nun wird wieder gewählt. Ein paar wenige Stimmen werden im Kopf-an-Kopf-Rennen entscheiden, ob das pro-westliche Lager seine Mehrheit behält oder ob sie ihm von der schiitischen Hisbollah und ihren Allierten abgenommen wird. Zu diesen Alliierten zählt auch das christliche Lager um den General Michel Aoun.

Exil-Libanese hegt Wunsch nach Frieden mit Israel

Wenn am kommenden Sonntag das Parlament im Libanon neu gewählt wird, dann werden auch viele Libanesen im Ausland diese Abstimmung verfolgen. Insgesamt leben mehr Libanesen im Exil als im Zedernstaat selbst. Viele sind während des Bürgerkriegs geflohen. Bis heute ist ihnen die Lage zu unruhig, um wieder in die Heimat zurückzukehren. Auch Jaques Minas will nicht in den Libanon zurück. Der heute 33-jährige Sänger hat sich in Köln ein neues Leben aufgebaut und wünscht sich ein Ende des Konflikts zwischen dem Libanon und Israel.

Redaktion: Stephanie Gebert

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