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Bye bye Scorpions

20. März 2010

Neues Album und eine Welttournee: Deutschlands international erfolgreichste Band geht nach 40 Jahren in Rente. Die Scorpions wollen es mit "Sting In The Tail" noch einmal wissen.

Frontman Klaus Meine und Gittarist Matthias Jabs (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Ausgerechnet der Abschluss-Song ihres neuen Albums heißt "The Best Is Yet To Come" - das Beste kommt noch. Scorpions-Frontmann Klaus Meine weiß um die Tragweite ihrer Ankündigung "letztes Album, letzte Tour, die Scorpions hören auf“ nach 40 Rock. Er betont, dass dieser Song vorher da war, bevor der Entschluss kam, dass die Scorpions jetzt mit der "Get Your Sting And Blackout "-Tour so langsam in die Zielgerade einbiegen. "Aber, wir haben schon ein bisschen mit einem ironischen, kleinen Zwinkern im Auge, diesen Song als letzten Titel gewählt. Er soll ein bisschen auch die Hoffnung ausdrücken: Wer weiß, was kommt. Es gibt immer ein neues Kapitel im Leben. Und das ist eigentlich ein hoffnungsvoller Abschluss!"

Auch nach 40 Jahren geben die Scorpions noch allesBild: Thomas Steinberg

Scorpions auf Zeitreise

Sich noch mal an ihre stärksten Momente erinnern, so lautete ihr Motto beim Schreiben des neuen Albums "Sting In The Tail", wie Klaus Meine und Rudolf Schenker, seit 40 Jahren der Motor der Scorpions, betonen. Und das ist Ihnen mit den zwölf Songs absolut gelungen. Auf "Sting In The Tail" präsentieren sich die Scorpions so stark wie in den 70er und 80er Jahren, als sie, vor allem in den USA, Stadien füllten: Geradlinige Rocksongs in Verbindung mit gefühlvollen Balladen.

Über 100 Millionen Tonträger haben die Scorpions in vier Jahrzehnten verkauft. Dass sie bereits in den 70er Jahren in Asien und England Superstars waren, dann als erste und einzige deutsche Band in den 80er Jahren drei Mal hintereinander den berühmten "Madison Square Garden" in New York mit rund 60.000 Fans ausverkauften, wissen nur wenige. Zuhause heißt es, wenn es um die Scorpions geht: "Ach die mit Wind Of Change".

Später Erfolg in der Heimat

Das Verhältnis zu ihrem Heimatland ist bis zum heutigen Tag nicht einfach, weiß Klaus Meine. Für ihn hängt das auch damit zusammen, dass die Scorpions sich schon sehr früh in "eine globale Richtung bewegt haben", wie er sagt. Das wurde von den Fans zuhause und auch von den Medien nicht unbedingt mit Wohlwollen begleite. "Die Fans sagten: Amerika ist denen wichtiger als hier in Deutschland zu spielen! Und die Medien schien es kaum zu interessieren, als die Scorpions als Headliner im Madison Square Garden mit Bon Jovi als Opening-Act auftraten. Wäre heute vielleicht anders, in Zeiten des Internets."


1978: Die Scorpions reisen im Rahmen ihrer "Love-Drive"-Tour noch im Privat-PKW nach DortmundBild: Thomas Steinberg

Aufhören, wenns am schönsten ist

Eines Tages auf der Bühne "Rock You Like A Hurricane" wie "alte Säcke" zu spielen, so Gründer und Gitarrist Rudolf Schenker wörtlich, genau das möchten die Scorpions nicht: "Deswegen ist es der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören. Doch vorher wollen wir den Fans noch mal richtig einheizen, mit allem Drum und Dran.“ Im Mai starten die Scorpions ihre Abschieds-Welttournee in Deutschland , die rund zwei Jahre lang dauern wird. Natürlich ist live auch noch einmal die berühmte Scorpions-Pyramide vorgesehen. Hierbei klettern Rudolf Schenker, Klaus Meine und Gitarrist Matthias Jabs übereinander, früher live ein Muss! Über die Zeit nach der Tour hat sich Klaus Meine auch schon so seine Gedanken gemacht. "Dann trete ich mit der Pyramide auf. Ich werde schon ein paar Kollegen finden!"

Autor: Thomas Steinberg

Redaktion: Matthias Klaus