Der Stoff basiert auf einem französischen Märchen und wurde von Filmregisseuren immer wieder aufgegriffen. Ob Sexfilm oder Zeichentrick für die ganze Familie - die Bandbreite der Umsetzungen ist groß.
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Wieder im Kino: "Die Schöne und das Biest"
Es ist ein uraltes Märchenmotiv: die Fabel von der jungen, schönen Frau und dem haarigen hässlichen Tierwesen. "Die Schöne und das Biest" kommt jetzt in einer Neuverfilmung in die Kinos - und setzt eine Tradition fort.
Bild: Walt Disney
Emma Watson ist die Schöne 2017
Das US-Studio "Walt Disney", das die Neuverfilmung des Stoffs jetzt in die Kinos bringt, setzt auf die Strahlkraft der weiblichen Hauptdarstellerin. Emma Watson, in Paris geborene britische Schauspielerin, wurde durch die Harry-Potter-Filme bekannt. In der Neuverfilmung von "Die Schöne und das Biest" ist sie eine der Attraktionen.
Bild: Walt Disney
Großes Ausstattungskino
Regisseur Bill Condon setzt in dem Film aber auch auf moderne Tricktechnik. So sind es viele Gegenstände, die in dem verwunschenen Schloss ein Eigenleben führen und dem Film mittels digitaler Finessen zu enormen Schauwerten verhelfen: So begleiten unter anderem sprechende Tassen und Uhren Emma Watson durch die Filmhandlung. Und auch das gehörnte Monster ist natürlich beeindruckend.
Bild: picture alliance/dpa/Disney
Anlehnung an einen Zeichentrickfilm
Der Walt-Disney-Konzern hatte bereits 1991 eine Version von "Die Schöne und das Biest" in die Kinos gebracht - als Zeichentrickfilm mit viel Musik. Der Animationsstreifen war damals sehr erfolgreich und wurde als erster Zeichentrickfilm überhaupt für einen Oscar in der Kategorie "Bester Film" nominiert.
Bild: picture-alliance/KPA Honorar & Belege
Weihnachtszauber
Walt Disney, schon immer ein Meister bei der Vermarktung erfolgreicher Produkte, setzte 1997 noch einmal einen drauf. Unter dem Titel "Die Schöne und das Biest: Weihnachtszauber" wurde eine Art Fortsetzung produziert, nicht ganz so aufwendig und lang. Der Film erschien dann auch nur auf Video und später auf DVD.
Bild: picture-alliance/United Archives
Französischer Klassiker von Cocteau
Für die meisten Kinoexperten ist die französische Verfilmung von Regisseur Jean Cocteau aus dem Jahre 1946 immer noch das Nonplusultra. "La Belle et la Bête" mit Jean Marais als hässlichem Schlossherren und Josette Day als dessen schöne Partnerin ist ein Klassiker der französischen Kinogeschichte - atmosphärisch dicht, poetisch, mit wunderschönen Schwarz-Weiß-Bildern.
Bild: picture-alliance/United Archives/WHA
TV-Fassung von 1976
Durchaus ansehnlich war die amerikanische Fernsehfassung des Stoffes aus den 1970er Jahren. Regie führte die Film- und Theaterschauspielerin Trish Van Devere, die auch die weibliche Hauptrolle übernahm. An ihrer Seite als Biest: ihr Ehemann George C. Scott.
Bild: picture-alliance/United Archives
Deutsche-Französische Zusammenarbeit
Vor drei Jahren kam eine aufwendige europäische Verfilmung des Stoffs in die Kinos. Vincent Cassel spielte das Biest, Léa Seydoux seine Partnerin. Der Film wurde in den Babelsberger-Studios gedreht, erfüllte die Erwartungen künstlerisch aber nicht, da sich Regisseur Christophe Gans nicht zwischen Tricktechnik und Poesie entscheiden konnte.
Bild: picture-alliance/dpa/Concorde Filmverleih
Die Schöne und das Biest als Softporno
Der polnische Skandalregisseur Walerian Borowczyk hatte sich des Stoffs 1975 angenommen und den erotischen Subtext der Handlung betont. Bei Borowczyk kommt es zu einer sexuellen Begegnung zwischen den beiden Hauptakteuren. Die französische Produktion war ein typisches Produkt ihrer Zeit, als Pornofilme in den Bahnhofskinos der Städte liefen und Sexfilme langsam ein größeres Publikum erreichten.
Bild: picture-alliance/Mary Evans Picture Library
Ein Motiv zieht sich durch die Kinogeschichte
Nicht nur in den Verfilmungen von "Die Schöne und das Biest" hat das Kino das Motiv der schönen Frau, die sich in den Fängen einer Bestie befindet, aufgegriffen. Auch in zahlreichen anderen populären Genrefilmen kommt es zur Begegnung zwischen Mensch und Tier/Tierwesen, bei der die anfängliche Skepsis später in Zuneigung umschlägt. Ein klassisches Beispiel: King Kong.
Bild: picture-alliance/United Archives/Impress
Warten auf Emma Watson
Nun kann sich die internationale Kinogemeinde auf die neueste Version des Kinomythos von der Schönen und der Bestie freuen. Der Film mit Emma Watson in der Hauptrolle kommt am 16. März in vielen Ländern der Erde in die Filmtheater, auch in Deutschland. Die US-Premiere erfolgt dann erst einen Tag später.
Bild: Walt Disney
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Am drastischsten fiel wohl die Verfilmung des Stoffs durch den Polen Walerian Borowczyk aus. Der als Skandalregisseur verschriene Regisseur, in den 1970er Jahren durchaus ein großer Name im europäischen Kino, durchbrach mit seiner Verfilmung Grenzen. "Die Schöne und das Biest" hatte schon immer einen starken erotischen Subtext. Den arbeitete Borowczyk heraus.
Harte Kritik aus den USA
Das Biest, das ist kein richtiger Mensch - und doch läuft da was zwischen der Schönen und dem Biest. Wie soll das gehen? Die meisten Regisseure verzichteten auf die konsequente Ausführung der Fabel. Nicht aber Borowczyk. Die "New York Times" bezeichnete den Film damals als "schmutziges Gebräu aus Märchen, freudianischer Torheit und Eight-Avenue-Peep-Show". Und die "Washington Post" sah den Film des Polen als "haarige Pornofabel" und klassifizierte "La Bête" (Originaltitel) als "unausgegorenes Gemisch aus überdurchschnittlichem Horrorfilm und aufdringlichem Softporno mit Hardcore-Einschlag".
"La Bête" auf der einen Seite und die Zeichentrickversion "Beauty and the Beast" aus dem Hause Walt Disney von 1991 auf der anderen Seite - ein größerer Gegensatz lässt sich wohl nicht ausmachen. Zuckersüß und familientauglich, angereichert mit eingängigen Poprhythmen - so war der Disney-Animationsstreifen gestaltet.
Der Computer half nach
An diesem orientiert sich auch die neueste Version aus dem Hause Walt Disney, die nun auf die Kinos in aller Welt zukommt, allerdings diesmal als Realfilm. Doch was heißt schon real? Sieht man sich das Werk von Regisseur Bill Condon mit Emma Watson in der Hauptrolle an, so weiß man in vielen Szenen kaum, ob das auf der Leinwand nun "echt" ist oder doch nur am Computer generiert. Echte Schauspieler und Szenenbilder aus dem Digitallabor - das ist das Kommerzkino der Zukunft.
Klassiker von Cocteau
Zwischen diesen beiden Polen finden sich die zahlreichen anderen Verfilmungen des Stoffs von der Schönen und der Bestie wieder, mal poetisch, mal modern, mal altmodisch, mal märchenhaft. Für viele Fans ist sowieso die Verfilmung des französischen Künstlers Jean Cocteau aus dem Jahre 1946 auch heute noch die schönste. Weil sie vieles im Dunkeln lässt, nicht alles auserzählt, mit Stimmungen arbeitet und auf Atmosphäre setzt - und so dem Kern des Märchens am nächsten kommt.