Der Nationalpark Sajama
8. Mai 2008Sajama ist der älteste Nationalpark Boliviens. Er wurde 1939 eingerichtet zum Schutz der so genannten Quenua-Bäume. Damals wurden die Bäume vor allem für den Ausbau des Eisenbahnnetzes abgeholzt. Die Bäume mit der rötlichen, abblätternden Rinde wachsen bis auf eine Höhe von 5200 Metern und bilden die höchstgelegenen Wälder der Welt.
Der Park liegt rund 280 südwestlich von La Paz, im Nordwesten der Provinz Oruro, unweit der chilenischen Grenze. Er hat eine Fläche von rund 1000 Quadratkilometer und ist damit in etwa so groß wie die Insel Rügen.
Bekannt ist der Nationalpark auch wegen seiner wertvollen Tierwelt. Etwa 5000 Vikunjas leben auf der Hochebene. Sie ist auch der Lebensraum für den Puma, den südamerikanischen Vogel Strauß, den Nandu (in der Aymarasprache Suri), den Kondor und den Flamingo, der die Lagunen im Sajamapark bevölkert.
Hauptattraktion des Parkes ist der ewig schneebedeckte, erloschene Vulkan Sajama. Mit 6542 Metern ist er der höchste Berg Boliviens. Er ist bei Bergsteigern ein beliebtes Ziel.
Reste von vulkanischer Tätigkeit sind noch in Form von Thermalquellen zu besichtigen. Etwa 2000 Menschen wohnen im Park. Sie gehören zum Andenvolk der Aymara. Sie leben hauptsächlich von der Lama- und Alpakazucht. Landwirtschaft ist in dem Gebiet so gut wie nicht möglich. Nur vereinzelt wird Quinua angebaut.
Die Region ist ausgesprochen trocken. Die jährlichen Niederschläge liegen zwischen 270 und 400 Millimeter. Nachts sinkt die Temperatur häufig unter den Gefrierpunkt. (stl)