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Atomprogramm

13. März 2007

IAEO-Generaldirektor El Baradei verhandelt in Pjöngjang über den Abbau eines Atomreaktors - und die Rückkehr der Atominspekteure. Erste internationale Gespräche befassen sich mit den Wirtschaftshilfen für das Land.

Kühlstäbe in Atomreaktor (Quelle: AP)
Der Reaktor von Yongbyon soll bis 14. April abgeschaltet werdenBild: AP

Nach der Einigung im Streit um sein Kernwaffenprogramm verhandelt Nordkorea mit der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) über die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit. Der IAEO-Generaldirektor Mohammed el Baradei nahm am Dienstag (13.3.2007) in Pjöngjang erste Gespräche über den vereinbarten Abbau des nordkoreanischen Nuklearprogramms auf. Vier Jahre nach der Ausweisung der Atominspekteure aus Nordkorea hofft El Baradei auf eine baldige Rückkehr seiner Experten in das kommunistische Land.

Während seines zweitägigen Aufenthaltes will der IAEO-Direktor Einzelheiten zur Verwirklichung eines internationalen Abkommens klären, in dem Nordkorea erste Schritte zur Beendigung seines Atomwaffenprogramms zugesagt hatte. Bei der Ankunft in Pjöngjang sagte El Baradei der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, er hoffe auf bessere Beziehungen zu Nordkorea und ein "positives Ergebnis" seiner Gespräche.

Gedämpfte Erwartungen

IAEO-Direktor El Baradei ist für neue Gespräche in NordkoreaBild: AP

Mit dem Chef der nordkoreanischen Atomenergiebehörde, Son Mon-san, wird El Baradei über die Bedingungen für die Rückkehr der IAEO-Inspekteure sprechen. Sie sollen die am 13. Februar vereinbarte Abschaltung des Atomreaktors Yongbyon innerhalb von 60 Tagen überwachen. Über die Gespräche äußerte sich Son zurückhaltend: "Wir müssen abwarten." Im Einklang mit der Schließung von Yongbyon soll das kommunistische Land sein gesamtes Atomprogramm der IAEO und ihren Verhandlungspartnern bei den Sechsparteiengesprächen offen legen - den USA, China, Südkorea, Japan und Russland.

Der IAEO-Chef wird am Donnerstag zurück in Peking erwartet, wo er voraussichtlich den amerikanischen Chefunterhändler Christopher Hill treffen wird. Hill wollte an diesem Mittwoch nach China reisen, um im Rahmen der Sechser-Gespräche an den Arbeitsgruppen über nukleare Abrüstung sowie über Frieden und Sicherheit in Nordostasien teilzunehmen.

Erste Beratungen zu Wirtschaftshilfe

Am Donnerstag wird in Peking auch zum ersten Mal, wie vereinbart, eine Arbeitsgruppe über die Wirtschaftshilfe und Energielieferungen beraten, die Nordkorea im Gegenzug zur nuklearen Abrüstung zugesagt wurden. Der südkoreanische Chefunterhändler für die Atomgespräche, Chun Yung Woo, werde den Vorsitz der Gruppe über Energie- und Wirtschaftskooperation übernehmen, teilte das Außenministerium in Seoul am Dienstag mit.

Die Gruppe ist eine von fünf Arbeitskreisen, auf die sich Nord- und Südkorea, die USA, China, Japan und Russland verständigt hatten. In der vergangenen Woche hatte Nordkorea getrennt mit den USA und Japan erste bilaterale Gespräche geführt, die zu einer Normalisierung der Beziehungen führen sollen.

Die Regierung in Pjöngjang beschwerte sich unterdessen darüber, dass die Vereinten Nationen ihr Entwicklungsprogramm für Nordkorea eingestellt hätten. Man sei jedoch nicht an Wirtschaftshilfe interessiert, die nur aus politischen Motiven gewährt werde, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums, die von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreitet wurde. Internationale Hilfen waren nach dem nordkoreanischen Atomwaffentest vom 9. Oktober weitgehend eingestellt worden. (rri)

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