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Popstar im Cockpit

Sarah Wiertz25. Oktober 2015

Er sorgt in der eher glanzlosen Formel 1 für Glamour und Aufmerksamkeit: Lewis Hamilton. Mittlerweile ist der Brite mehr Popstar als Rennfahrer. Trotzdem kann die Konkurrenz den neuen und alten Weltmeister nicht stoppen.

Formel 1 Qualifikation zum China GP Hamilton auf Pole
Bild: Istitene/Getty Images

Schwere Goldketten baumeln um seinen Hals. Dicke Brillanten blinken in seinen Ohren, mehrere Armbanduhren baumeln um das Handgelenk. Sein Käppi sitzt schräg auf seinem Kopf. Der Ausschnitt des glitzernden T-Shirts lässt einen Blick auf einige seiner vielen Tätowierungen zu. Lewis Hamilton liebt diese extravaganten Auftritte. Am liebsten zusammen mit Musikern, Sportprominenten oder Kindern bei Wohltätigkeitsveranstaltungen.

Es braucht keine besonderen Kenntnisse des Motorsports, um zu wissen, welcher Fahrer in der Formel 1 herausragt: Lewis Hamilton. Anfangs, bei seinem Formel 1-Debüt 2007, war es wegen seiner Hautfarbe. Er ist der erste und bis dato der einzige farbige Fahrer in der Königsklasse des Motorsports - seine Großeltern väterlicherseits stammen von der Insel Grenada.

Roscoe und Cocoe weltbekannt

Dann machte er durch seinen Ehrgeiz und manchmal auch egoistischen Fahr- und Verhaltensweisen auf sich aufmerksam und seinen ersten WM-Titel 2008. Lewis Hamilton sorgte auch danach weiter für Schlagzeilen, jedoch weniger aus sportlicher Sicht. Die Medien lechzten wegen seiner extravaganten Outfits und seiner Beziehung mit Pussy-Cat-Dolls-Sängerin Nicole Scherzinger nach Fotos von und Interviews mit ihm. Und er spielt das Spiel gerne mit. Auch über die sozialen Medien wie Twitter und Facebook lässt er jeden an seinem Leben teilhaben.

So weiß jeder, der es wissen möchte, dass der dreimalige Weltmeister sehr tierlieb und stolzer Besitzer zweier Bulldoggen ist: Roscoe und Coco. Der erstgenannte ist sogar jetzt in Austin bei ihm. Und dass der Brite gerne nach seiner Motorsportkarriere professionell als Musiker arbeiten möchte, erzählt er auch immer wieder gerne.

"Lebemann, der hart trainiert"

Es scheint, dass Hamilton mittlerweile mehr Popstar als Rennfahrer ist - auch wenn er seinen Beruf sehr ernst nimmt. So sagt Mercedes-Technologiedirektor Geoff Willis im Gespräch mit der "Auto Bild Motorsport", dass sich der 30-Jährige keineswegs von seinem Jetset-Lifestyle neben der Strecke ablenken lässt. Im Gegenteil. "Er lässt dank Facebook und Twitter jeden glauben, dass er ein Lebemann ist. Dabei trainiert er zwischen den Rennen genauso intensiv wie Nico Rosberg. Lewis arbeitet hart dafür, dass er so gut ist. Das bekommt nur niemand mit."

Anders wäre sein zweiter Titelgewinn 2014 und die Verteidigung der WM-Trophäe in diesem Jahr auch nicht zu erklären. Für die Formel 1 - allen voran Chef Bernie Ecclestone - ist Lewis Hamilton ein Glücksfall. Sportlich sagt man der Rennserie seit Jahren nach, langweilig zu sein. Die Regeln müssten dringend geändert werden. Aber dass der Lack ab ist, wird übertüncht. Dank Lewis Hamilton. Der dreimalige Weltmeister sorgt für Glitzer und Glamour und viel Aufmerksamkeit. Aber was, wenn ihm der Rennzirkus zu langweilig wird?

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