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Politik

Der Schrecken durch Landminen geht weiter

12. November 2020

Wer glaubt, dass konventionelle Waffen, Sprengkörper und Minen ihren Schrecken verloren haben, der irrt. Auch für 2019 legen Hilfsorganisationen alarmierende Bilanzen vor und machen auf die Not der Opfer aufmerksam.

Jemen Landminen-Räumung
Suche nach Minen im JemenBild: Getty Images/AFP/A. Al-Basha

Abermals sind im vergangenen Jahr tausende Menschen einem Expertenbericht zufolge Opfer von Landminen, Blindgängern und Munitionsresten geworden. Im Jahr 2019 seien 5.554 Fälle registriert worden, bei denen solche Sprengkörper Menschen verstümmelten oder töteten, teilte die Hilfsorganisation Handicap International in München mit. Durchschnittlich seien 15 Tote und Schwerverletzte pro Tag erfasst worden. Fast alle stammten aus der Zivilbevölkerung, darunter viele Kinder (1.562). Die Dunkelziffer sei jedoch höher. Die meisten Opfer seien in Afghanistan, Syrien, Myanmar, Mali und der Ukraine gezählt worden.

Folgen der Pandemie

Die Corona-Pandemie habe die Minenräumung vielerorts zum Stillstand gebracht, erklärte die Hilfsorganisation weiter. Da aber Millionen Menschen in 60 Ländern und Territorien immer noch unter der Bedrohung durch Minen lebten, müssten die Staaten ihr Engagement im Kampf gegen Landminen aufrechterhalten. Bis 2025 solle eine minenfreie Welt geschaffen werden, wünscht sich die Organisation.

Der Bericht des sogenannten "Landminen Monitors" für 2019 erfasst die Auswirkungen des Ottawa-Vertrags, der den Einsatz, die Herstellung, die Weitergabe und die Lagerung von Anti-Personen-Minen verbietet. Der Ottawa-Vertrag trat am 1. März 1999 in Kraft. Insgesamt sind 164 Staaten dem Vertrag beigetreten. Vom 20. bis 26. November findet online das jährliche Treffen der Unterzeichner-Staaten statt.
 
Der "Landminen Monitor" wird jährlich von der ICBL (International Campaign to Ban Landmines) erstellt. Handicap International ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied der ICBL, die 1997 den
Friedensnobelpreis erhalten hat.

ml/se (epd, KNA, ap)

 

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