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Der sparsame Rivale

Martin Schütz18. Oktober 2014

Das Spiel Bayern München gegen Werder Bremen ist einer der Klassiker der Bundesliga. Am 8. Spieltag treffen die beiden alten Rivalen zu einem ungleichen Duell aufeinander. Der Primus empfängt einen knauserigen Gegner.

Müller (re.) und Götze Bayern München 06.10.2014
Die Bayern Müller (re.) und Götze haben momentan mehr Freude als ihre Kollegen von WerderBild: Bongarts/Getty Images/Alexander Hassenstein

Eigentlich ist der Nord-Süd-Gipfel ein Duell auf Augenhöhe, denn am Samstag trifft in München der Erste auf den Zweiten der Bundesligatabelle. Zumindest wenn man auf die ewige Tabelle der Liga blickt. Die aktuelle Rangliste zeigt nach sieben Spieltagen allerdings ein anderes Bild: Die Bayern sonnen sich auf dem Spitzenplatz, so wie es die Bundesliga vom Rekordmeister gewohnt ist. Wer Werder sucht, braucht dagegen Geduld. Der vierfache Meister ist bisher ohne Sieg und Letzter. Keine guten Voraussetzungen also für die Norddeutschen, die sich aber nicht geschlagen geben wollen. "Wir können nichts verlieren und haben noch nicht verloren. Wir müssen unsere Aufgaben lösen und uns erst mal bis zur Winterpause selber helfen", macht Trainer Robin Dutt sich und dem Verein Mut.

Neues Personal und Bruch mit der Tradition

Diese Hilfe ist auch schon auf dem Weg, hoffen zumindest viele Fans. Denn die Bremer sollen einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden bekommen. Der designierte Chef ist ein alter Bekannter.

Der ehemalige Nationalspieler und Werder-Star Marco Bode soll den derzeitigen Vorsitzenden Willi Lemke noch in diesem Jahr ablösen. "Es ist ein guter Zeitpunkt, mehr Verantwortung für Werder zu übernehmen", sagte Bode in dieser Woche. Lemke war in den vergangenen Wochen immer wieder kritisiert worden, weil er für eine sehr konservative Transferpolitik steht. Traditionell scheut Werder Bremen hohe Ablösesummen und geht nur ein überschaubares Risiko ein, um neue Spieler zu verpflichten. Damit soll nun Schluss sein. Der Verein hat sich eine rund sieben Millionen Euro dicke Finanzspritze bei einem Sportrechtehändler beschafft. Der Kader soll in der Transferphase im Winter (1. bis 31.Januar) verstärkt werden. Ein Kandidat wird schon gehandelt: Stürmer Bryan Ruiz vom FC Fulham soll bald für Werder Tore schießen.

Marco Bode soll die Bremer Krise stoppenBild: Getty Images/O. Hardt

Dortmund hofft auf erfolgreichen zweiten Saisonstart

Bisher verlief die Saison für Borussia Dortmund enttäuschend, sieben Punkte, Platz 13 und eine lange Verletztenliste sind eine ernüchternde Zwischenbilanz. Die sieben zurückliegenden Spieltage hat der BVB abgehakt. "Der Rest der Saison beginnt jetzt", sagt Trainer Jürgen Klopp vor dem Auswärtsspiel beim 1.FC Köln. Immerhin kann der Coach wieder mit einigen Spielern rechnen, die lange verletzt waren. Die Nationalspieler Marco Reus, Henrikh Mkhitaryan und Ilkay Gündogan sind wieder zurück im Training. Besonders das Comeback von Gündogan, der wegen eines entzündeten Nervs im Rücken zuletzt am 10. August 2013 in der Liga zum Einsatz kam, wird von den Dortmundern sehnlichst erwartet. "Alle sind einen Schritt weiter. Die körperliche Robustheit hilft den Spielern, um einen besseren Zugriff auf die Festplatte zu bekommen", ist der Coach erleichtert.

BVB-Star Gündogan (vorne) kann endlich wieder trainierenBild: Bongarts/Getty Images/Jürgen Schwarz

In Köln erwartet den BVB vermutlich die gleiche Taktik, die der FC schon gegen Bayern München entwickelt hat: Mit drei defensiven Mittelfeldspielern die Räume eng machen und möglichst früh das gegnerische Spiel stören. Trotz drei Niederlagen in Folge hoffen die Kölner auf den ersten Heimsieg der Saison. "Jedes Spiel gegen Dortmund ist eine riesige Herausforderung und natürlich auch eine große Chance, eine Überraschung zu liefern", sagt Trainer Peter Stöger.

Die Liga schäumt

Am Samstag wird es eine Premiere in den Stadien geben, denn die Schiedsrichter werden nun auch in der Bundesliga das Freistoßspray anwenden. Beim turnusmäßigen Schiedsrichter-Lehrgang in der vergangenen Woche wurden die Referees im Umgang mit dem Schaum geschult, damit nichts schiefgehen kann.

"Wir haben bei der WM in Brasilien gesehen, dass es wunderbar funktioniert", sagte der deutsche Schiedsrichterboss Herbert Fandel. Das Spray wird seit Saisonbeginn auch in der Champions League eingesetzt. Auch der TÜV hat keine Bedenken mehr gegen die Sprühdosen. Der Überwachungsverein hatte angemahnt, dass auf den Dosen die Kennzeichnung mit dem Flammensymbol für hochentzündliche Produkte fehle. Mittlerweile sind die Dosen aber korrekt etikettiert.

TÜV und DFB haben ihr Einverständnis für das Freistoßspray gegebenBild: picture-alliance/dpa/Bernd Thissen

Der Schaum kommt bei allen Partien am Wochenende zum Einsatz, es spielt außerdem der FSV Mainz 05 gegen den FC Augsburg, Hannover 96 trifft auch Borussia Mönchengladbach, der SC Freiburg empfängt den VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen reist zum VfB Stuttgart und am Samstagabend treten der FC Schalke 04 und Hertha BSC Berlin gegeneinander an. Am Sonntagnachmittag trifft der Hamburger SV auf 1899 Hoffenheim und die Partie SC Paderborn gegen Eintracht Frankfurt macht den 8. Spieltag komplett.

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