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Politik

Der Stau vor Dover schwindet langsam

26. Dezember 2020

Immer mehr britische Soldaten helfen den Lastwagenfahrern, die an der Kanalküste gestrandet sind. Am Ende des ersten Weihnachtsfeiertags hat sich der Megastau in etwa halbiert.

Großbritannien Ashford, Kent | Coronavirus | LKW, Verkehr
Bild: Kirsty Wigglesworth/AP Photo/picture alliance

Mehr als 4500 Lkw hätten die südenglische Hafenstadt bereits in Richtung Frankreich verlassen können, twitterte der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Freitagabend. Mehr als 15.000 Corona-Tests wurden bei den Lasterfahrern durchgeführt - 36 davon sind positiv ausgefallen.

Doch gut 5000 weitere Lastwagen würden zwischen den Feiertagen noch auf dem stillgelegten Flugplatz Manston und einem abgesperrten Teil der Autobahn M20 festhängen, obwohl die britische Regierung zu den 300 Soldaten in Dover weitere 800 dorthin verlegt hat.

Viele Helfer versorgen die Brummi-Fahrer

Das Militär soll bei der Auflösung der Staus helfen, aber auch Wasser und Lebensmittel an die zum Teil seit Tagen in der Gegend um Dover feststeckenden Lkw-Fahrer verteilen. Das Problem der fehlenden Sanitäranlagen dürfte sich aber nicht so ohne weiteres lösen lassen.

Seit Donnerstag verkehren die Fähren und Züge wieder. Bevor die Trucker jedoch losfahren dürfen, müssen sie einen negativen Corona-Test vorweisen. Weil unter den Gestrandeten viele Polen sind, schickte Warschau ein 60-köpfiges medizinisches Team der Armee Richtung Dover, das beim Test der polnischen Lastwagenfahrer helfen soll. Eine erste Delegation von Ärzten und Krankenschwestern aus Polen habe bis Freitagmorgen bereits 1260 Fahrer getestet, sagte Michal Dworczyk, Chef der Regierungskanzlei. Außerdem habe das Land 15.000 Corona-Tests zur Verfügung gestellt. Soldaten der polnischen Armee verteilten zudem Lebensmittel.

Viele ausländische Helfer sind in Dover im Einsatz: Französische Feuerwehrleute nehmen Corona-TestsBild: Aaron Chown/PA/AP/picture alliance

Der deutsche Botschafter in London, Andreas Michaelis, schrieb auf Twitter von einem "schwierigen Weihnachten" für die deutschen Fahrer, die in dem Chaos noch festhingen. Die "gute Nachricht" sei, dass einige ihrer Kollegen bereits auf dem Heimweg oder zu Hause seien.

Insgesamt waren rund 10.000 Fernfahrer gestrandet, nachdem Frankreich am Sonntag strikte Reise- und Verkehrsbeschränkungen verhängt hatte, weil in England eine neue, möglicherweise ansteckendere Variante des Coronavirus aufgetaucht war. Wenn die Abfertigung der Lastwagen im bisherigen Tempo fortgesetzt werden kann, dürfte sich der Stau bald aufgelöst haben.

rb/gri (afp, ap, dpa, rtr)

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