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Der Unternehmergeist verbindet

6. November 2010

Die USA wollen ihre Beziehungen zur islamischen Welt verbessern. In diesem Zusammenhang rief das Außenministerium ein Austauschprogramm ins Leben. 30 Unternehmer wurden ausgewählt, die meisten davon muslimisch.

Unternehmer Riad Labadi aus Algerien (Foto: Riad Labadi)
Unternehmer Riad Labadi aus AlgerienBild: Riad Labadi

Die jungen Unternehmer haben die USA bereist, Workshops und Seminare besucht. Sie sollten sich untereinander austauschen, amerikanische Unternehmen kennenlernen und dauerhafte Kontakte knüpfen. In New York endete das Programm mit einer stimmungsvollen Abendveranstaltung.

Manhattan steht für Erfolg und UnternehmergeistBild: picture-alliance/ dpa

Es herrscht festliche Stimmung im Time Warner Building mitten in Manhattan. Durch große Fenster kann man die Lichter der Stadt bewundern. Für Bürgermeister Michael Bloomberg scheint es kaum einen besseren Ort zu geben, um für Integration zu werben. "In New York sind Menschen, die anders aussehen, sich anders kleiden, sich anders verhalten oder anhören, nicht furchterregend", sagt er in einer Ansprache.

Vielfalt als Garant für den Erfolg

Vor allem deshalb sei New York erfolgreich: "Weil wir auf eine seltsame Art und Weise alle gut miteinander auskommen." Kulturelle Vielfalt als Garant für Erfolg. Damit hat er wohl die Mehrheit der anwesenden Gäste auf seiner Seite. Namir Amir Zetali zieht ein Fazit: "Wir Unternehmer - ganz egal, woher wir kommen, sehen uns den gleichen Problemen gegenüber", sagt der Unternehmer, der unter anderem einen Fleischvertrieb in Schweden betreibt.

In Zeiten, in denen weltweit wieder vermehrt die Integrationsdebatte geführt wird, sollte man lieber mehr Offenheit an den Tag legen und Probleme auch gemeinsam lösen. Naoual Dinia betreibt ein Marketing Unternehmen in den Niederlanden. Sie ist beeindruckt, dass die USA so vielfältige Bürger hat, die sich trotzdem alle als Amerikaner sehen. "In den Niederlanden haben wir auch viele Kulturen haben, aber so viel Offenheit sehe ich in meinem Land nicht", sagt Dinia.

Einfach machen!

Riad Labadi in New YorkBild: Mamir Zetali

Die USA sind in ihrer kurzen Geschichte immer das Land der Einwanderer gewesen. Menschen der unterschiedlichsten Kulturen von überall her konnten aus dem Nichts heraus einfach alles versuchen. Vom Tellerwäscher zum Millionär. Die "Einfach Machen"- Mentalität hat das Land erfolgreich gemacht, meint Riad Labadi, der in der Telekommunikationsindustrie in Algerien arbeitet. "Kein Wunder, dass erfolgreiche Unternehmen wie Google oder Facebook in Amerika sind", meint er. In den USA sei es einfach nicht tabu, auch mal zu versagen.

Die Sprache des Business

Samira Abdelaziz Brigüech, eine spanische Unternehmerin mit muslimischem HintergrundBild: Samira Abdelaziz Brigüech

Wo eine Tür zu geht, geht eine andere auf, das hat auch Samira Abdelaziz Brigüech in den vergangenen Wochen gelernt. "Ich werde mein Modegeschäft einfach verkaufen und stattdessen ein Restaurant gründen", meint die Spanierin. Zumindest die eingeladenen Delegierten haben durch das Programm gelernt: Wer sich traut, dem steht die Welt offen - ganz egal, woher er kommt.

"Ich habe einen marokkanischen Hintergrund, aber ich habe noch nie darüber nachgedacht, mein Geschäft weltweit zu expandieren", sagt Naoual Dinia. Jetzt sehe sie all die Möglichkeiten jenseits ihrer Landesgrenzen. Es ist der Unternehmergeist, der sie alle verbindet: "Wir kommen aus 28 Ländern und wir sprechen eine Sprache - und das ist die Sprache des Business", sagt Namir Zetali.

Autorin: Miriam Braun
Redaktion: Zhang Danhong