"Einvernehmlich getrennt", "aus persönlichen Gründen ausgeschieden" so heißt es meist euphemistisch in der Öffentlichkeit. Die Bosse selbst empfinden das in der Regel ganz anders. Made in Germany-Reporterin Grit Hofmann spricht mit einem, der es wissen muss. Wulf Bernotat war sieben Jahre lang Vorstandsvorsitzender des Energiekonzerns E.ON. Im Jahr 2010 hat auch er seinen Chefsessel frei gemacht, "freiwillig", wie er sagt. Bernotat spricht vom steigenden Druck. Es gebe keine Geduld mehr, gute Zahlen müssten sofort her. Der "Königsmord" ist zur neuen Königsdisziplin geworden. Und zu einer Marktlücke: der ehemalige E.ON-Chef hat ein eigenes Unternehmen gegründet. Zusammen mit weiteren bekannten Ex-Chefs berät er aktive Topmanager, wie sie sich länger im Sattel halten können.