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Politik

Der Weg ist frei für CIA-Chefin Haspel

18. Mai 2018

Die umstrittene Kandidatin hat die Hürde genommen: Gina Haspel wurde vom US-Senat als neue Chefin der CIA bestätigt. Die 61-Jährige tritt als erste Frau an die Spitze des Auslandsgeheimdiensts.

USA Gina Haspel, designierte CIA-Direktorin | Anhörung Senate Intelligence Committee in Washington
Bild: Reuters/K. Lamarque

Die von Präsident Donald Trump nominierte Kandidatin erhielt bei der Senatsabstimmung in Washington eine Mehrheit und kann damit die Leitung der CIA übernehmen. Ihr Vorgänger Mike Pompeo war ins Amt des Außenministers gewechselt.

Gegen Gina Haspel, die den weitaus größten Teil ihrer 33-jährigen Dienstzeit undercover verbracht hat, hatte es im Senat erhebliche Vorbehalte gegeben, weil sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001 an einem US-Programm beteiligt war, bei dem Terrorverdächtige in Geheimgefängnisse im Ausland gesteckt und dort mit Foltermethoden vernommen wurden. 

Dazu gehörte das berüchtigte "Waterboarding", also das simulierte Ertrinken. Haspel leitete zeitweise ein "schwarzes" Gefängnis in Thailand, wo derartige Methoden angewendet wurden. Dort soll unter ihrer Leitung mindestens ein mutmaßliches Al-Kaida-Mitglied dem "Waterboarding" unterzogen worden sein.

Waterboarding oder Scheinertränken ist Folter Bild: imago/Rüdiger Wölk

Von diesen Methoden distanzierte sich Haspel vor dem Kongress: Rückblickend sei sie der Meinung, dass die CIA die brutalen Verhörmethoden "nicht hätte anwenden sollen". Einen solchen Umgang mit Häftlingen würde sie heute nicht mehr erlauben, sagte sie in einer Anhörung vor dem Senat. Die Aktivitäten der CIA müssten "mit den amerikanischen Werten im Einklang stehen".

Allerdings lehnte sie es ab, die früheren Praktiken gänzlich zu verurteilen. Der Geheimdienst und sie persönlich hätten seit den Anschlägen vom 11. September 2001 "schwierige Lektionen" gelernt, schrieb sie in dem Brief, aus dem unter anderem die "New York Times" zitierte. Sie werde diejenigen, die damals die Befehle ausgeführt haben, nicht verurteilen, denn sie hätten Anweisungen befolgt und "an unsere Arbeit geglaubt". Das Programm habe "wertvolle Informationen" geliefert und zur Verhinderung weiterer Anschläge beigetragen. Doch letztlich habe "das Programm unseren Mitarbeitern und dem Ruf der Behörde in der Welt geschadet", schrieb sie.

Haspel war zuletzt stellvertretende Direktorin der CIA.

rb/cgn (afp, ap, dpa, rtrhmpfH)