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Politik

Mehr Zweit- als Erstimpfungen in Deutschland

22. Mai 2021

Bundesgesundheitsminister Spahn sprach von einer neuen, aber auch erwarteten Entwicklung. 33 Millionen Menschen seien mindestens einmal gegen Corona geimpft. Knapp 14 Prozent haben bereits eine zweite Spritze erhalten.

Symbolbild Impfung
Bild: picture-alliance/dpa/O. Spata

Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wurden am vergangenen Donnerstag und Freitag von den verfügbaren Corona-Impfstoffmengen erstmals mehr für Zweitimpfungen als für die erste Spritze verwendet.

Nach Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden allein am Freitag 797.359 Menschen immunisiert, 406.455 davon bekamen ihre zweite Dosis. Damit war der Anteil der Zweitimpfungen größer. Die bisher meisten Impfdosen pro Tag seien am 12. Mai verabreicht worden - insgesamt 1,4 Millionen.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 43,9 Prozent, die niedrigste Sachsen mit 34,6.

Hausärzte fordern gerechte Verteilung der Impfstoffe

Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung in ganz Deutschland aufgehoben werden, in einigen Bundesländern auch schon etwas früher. Sorgen bereitet den deutschen Hausärzten dabei die Verteilung der Impfstoffe. Der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, sagte dem Norddeutschen Rundfunk, wenn nicht alle beliefert werden könnten, müsse wenigstens gleichmäßig verteilt werden. Es solle jede Gelegenheit genutzt werden, um zu impfen. "Die Einbeziehung der Betriebsärzte, der Privatärzte, all das mag helfen", sagte Weigeldt. "Aber wir können natürlich nicht akzeptieren, wenn andere Strukturen immer bevorteilt werden."

Weigeldt warnte zudem davor, dass das angekündigte Ende der Impfpriorisierung zu einem massiven Ansturm auf die Praxen führen könnte. "Für unsere Mitarbeiterinnen in den Praxen ist es sehr belastend, wenn hier sehr viel Druck kommt, den wir nicht verantworten können und den wir nicht bedienen können." Da sei auch "Frustration im Spiel".

Mehr als 50 Millionen Corona-Impfdosen in England verabreicht

In England sind im Kampf gegen die Corona-Pandemie mittlerweile mehr als 50 Millionen Impfdosen gespritzt worden. Das geht aus den jüngsten Zahlen der Gesundheitsbehörde NHS hervor. Danach haben seit Beginn der Impfkampagne im Dezember rund 31,5 Millionen Menschen in England ihre erste Impfdosis gegen COVID-19 erhalten, knapp 18,7 Millionen auch schon ihre zweite.

Studenten warten vor einer Bar im britischen Sheffield auf EinlassBild: Ioannis Alexopoulos/London News Pictures via ZUMA Wire/picture alliance

Dennoch hat die Bundesregierung wegen der Ausbreitung der als besonders ansteckend geltenden indischen Corona-Variante Großbritannien als sogenanntes Virusvariantengebiet eingestuft. Einreisen aus Großbritannien nach Deutschland sind damit drastisch eingeschränkt. Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen dürfen ab Sonntag nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht, die auch nicht durch negative Tests verkürzt werden kann.

Die besonders in Großbritannien grassierende indische Virusvariante B.1.617.2 gilt als besonders ansteckend und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Infektionszahlen in Indien in den letzten Monaten geradezu explodiert sind.

Keine Quarantänepflicht in Frankreich, Kroatien und Slowenien

Für Frankreich, Kroatien und Slowenien wird dagegen wegen stark sinkender Infektionszahlen die generelle Quarantänepflicht von fünf bis zehn Tagen aufgehoben. Die drei EU-Länder werden am Sonntag ebenso wie Oman, die Mongolei und Andorra vom Hochinzidenzgebiet zum normalen Risikogebiet heruntergestuft. Ganz von der Liste der Risikogebiete gestrichen werden die Slowakei, Finnland, Rumänien, San Marino und Jamaika sowie einzelne Regionen in Spanien und Irland.

hf/rb (dpa, afp, rtr)

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