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Politik

Derzeit wenig Ministerchancen für Merz

26. Dezember 2018

In der Union setzen viele Mitglieder ihre Hoffnung noch auf Friedrich Merz. Doch die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer macht ihrem vormaligen Konkurrenten keine Hoffnungen auf einen Ministerposten.

Deutschland CDU Friedrich Merz und Annegret Kramp-Karrenbauer
Bild: picture-alliance/dpa/H. Schmidt

Sie habe beim letzten Kabinettsfrühstück durchgezählt und festgestellt: "Das Kabinett war vollzählig", sagte Kramp-Karrenbauer der Wochenzeitung "Die Zeit". "Es gibt da also für die Kanzlerin keinen Handlungsbedarf."

Kramp-Karrenbauer und Merz hatten kürzlich ein Vieraugengespräch geführt. Anschließend erklärte Merz öffentlich, er traue sich ein Amt als Minister im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu. Kramp-Karrenbauer sagte in der "Zeit" nun, dass es in dem Gespräch nicht um die Frage gegangen sei, ob März ein Ministeramt erhalte. Das würde die Partei auch nicht schätzen, so die CDU-Vorsitzende. Auch Regierungssprecher Steffen Seibert hatte auf die Spekulationen bereits mit einer Absage reagiert: "Die Bundeskanzlerin plant keine Kabinettsumbildung."

Spaltpilz Merz?

Dennoch haben Teile der Union März für eine  mögliche Kanzlerkandidatur noch nicht abgeschrieben. So sieht EU-Kommissar Günther Oettinger, nach wie vor in Merz einen möglichen Kandidaten. "Fast die Hälfte der Parteitagsdelegierten wollten Friedrich Merz als CDU-Vorsitzenden - und ein CDU-Vorsitzender ist immer auch ein möglicher Kanzlerkandidat", sagte Oettinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Entscheidung über die nächste Kanzlerkandidatur liege aber "zuallererst" bei der neuen CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, räumte Oettinger ein. Doch gebe es dabei "keinen Automatismus".

Unterstützer von Friedrich Merz: Günther OettingerBild: picture-alliance/ZUMA Wire/W. Dabkowski

Oettinger betonte, die CDU brauche "den Sachverstand und die Autorität von allen drei Bewerbern um den Parteivorsitz". Um das Führungsamt hatte sich neben Merz und Kramp-Karrenbauer auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn beworben.

Merz sollte ein Aktivposten in der CDU bleiben, betonte Oettinger weiter. Dass für ihn "nicht sofort" die Regierung umgebildet werde, sei "doch völlig klar".

Es werde aber zu Veränderungen in der Bundesregierung kommen, spätestens 2021 mit der nächsten regulären Bundestagswahl, vielleicht auch früher. Oettinger riet seinem Parteifreund Merz, "zunächst einmal bei einem Parteiprojekt mitwirken - in einer Programmkommission oder in einem hochrangigen Beirat".

cgn/as (afp, dpa)

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