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Deutsch-französische Brigade in Mali

19. Februar 2014

Einst galt sie als Keimzelle einer europäischen Armee. Zuletzt wurde ihr Nutzen stark in Frage gestellt. Doch jetzt wird ein Teil der deutsch-französischen Brigade in das westafrikanische Krisenland Mali entsandt.

Baretts von Soldaten der deutsch-französischen Brigade (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Dieser erste Einsatz der Brigade im Rahmen einer EU-Mission und auf afrikanischem Boden stehe für den gemeinsamen Einsatz zur Stabilisierung der Region, erklärten die Außen- und Verteidigungsminister Deutschlands und Frankreichs nach einem Treffen am Mittwoch in Paris. Die entsandten Teile der deutsch-französischen Brigade würden "in die europäische Mission EUTM Mali zur Ausbildung der malischen Streitkräfte integriert".

Die Außen- und Verteidigungsminister trafen sich im Rahmen des deutsch-französischen Ministerrats in Paris. Dabei ging es vor allem um eine engere Zusammenarbeit in der Verteidigung. Frankreich und Deutschland betonten in ihrer gemeinsamen Abschlusserklärung, dass sie der gemeinsamen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zusammen neue Impulse geben wollten.

Brigade für Mali

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Erster Afrika-Einsatz der Brigade

Dabei verwiesen sie explizit auf die Sicherung der Grenzen in der Sahel-Zone, darunter auch Libyen. Beide Länder wollen demnach zur Stabilisierung der Region beitragen. Zudem wollen sie bei der Entwicklung neuer Überwachungsdrohnen eng kooperieren.

Der bereits in erster Lesung im Bundestag beratene Mandatsantrag der Bundesregierung zu Mali sieht vor, die deutsche Beteiligung an der EU-Ausbildungsmission EUTM in Mali bis Februar 2015 zu verlängern. Künftig sollen bis zu 250 deutsche Soldaten eingesetzt werden können - 70 mehr als bislang. An der 2013 gestarteten EU-Mission EUTM Mali sind derzeit etwa hundert Bundeswehrsoldaten beteiligt. Schwerpunkte sind neben der Ausbildung malischer Soldaten auch die medizinische Versorgung.

Gründerväter der Truppe: Präsident Mitterand und Kanzler Kohl

Den Grundstein für die deutsch-französische Brigade legten Frankreichs Präsident François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl 1987 bei einem Treffen in Karlsruhe. Zwei Jahre später wurde die Brigade dann aus der Taufe gehoben. Sie gilt als Keimzelle des 1993 gegründeten Eurokorps, dem sie seither unterstellt ist. Ihre Gründerväter sahen in der binationalen Truppe auch den ersten Schritt in Richtung einer gemeinsamen europäischen Verteidigungspolitik, die es freilich bis heute nicht gibt.

Der deutsch-französischen Brigade gehören rund 6000 Soldaten an. An ihrer Spitze wechseln sich für jeweils zwei Jahre ein Deutscher und ein Franzose ab. Seit Juli wird die Brigade vom französischen General Marc Rudkiewicz kommandiert. Der binationale Kommandostab befindet sich im Schwarzwaldstädtchen Müllheim, andere Standorte befinden sich in beiden Ländern. Verbände der deutsch-französischen Brigade waren immer wieder in Auslandseinsätzen, etwa bei den NATO-Truppen in Bosnien und im Kosovo (SFOR und KFOR) ab 1996 sowie beim internationalen ISAF-Einsatz in Afghanistan. Diese Einheiten waren damals aus der Brigade herausgelöst worden.

re/sti (dpa, afp, epd)

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