Deutsche Börse verdoppelt Gewinn
13. Februar 2012Mega-Fusion geplatzt, Gewinn verdoppelt: Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni hat trotz des gescheiterten Zusammenschlusses mit der New York Stock Exchange (NYSE) eine positive Bilanz des vergangenen Jahres gezogen. "2011 haben wir die besten Umsatzerlöse in der Unternehmensgeschichte nach dem Rekordjahr 2008 erzielt", sagte der Schweizer. "Unser Ausblick für 2012 ist positiv."
Francioni hofft, Kritikern mit dem kräftigen Gewinnanstieg den Wind aus den Segeln zu nehmen, die einen Neuanfang bei der Börse gefordert hatten. Francioni will die künftige Strategie des Unternehmens am Dienstag bei der Präsentation der Bilanz 2011 vorstellen. Der 56-jährige Schweizer hat bereits durchblicken lassen, dass er vorerst keine neuen Mega-Deals in Angriff nehmen, sondern die Position der Deutschen Börse in kleinen Schritten ausbauen will.
Ratingagentur sagt weiter hohe Gewinne voraus
Die Ratingagentur Standard & Poor's sieht diese Strategie positiv. Der Konzern werde dank seiner breit gefächerten Umsatzbasis, der gesicherten Marktposition und der vom Management durchgesetzten Kostendisziplin weiter hohe Gewinne erzielen. S&P hatte dem Unternehmen nach der Ankündigung der Fusion mit der NYSE im Februar 2011 mit einer Senkung seines AA-Ratings gedroht, nun zog die US-Agentur diese Drohung zurück. "Wir bekräftigen unser Rating, weil wir glauben, dass die Deutsche Börse auch alleine gute Geschäftsperspektiven hat."
Auch dem Aktienkurs der Börse hat das Aus der gut sieben Milliarden Dollar schweren Fusion bisher nicht geschadet. Seit der Absage der EU-Kommission am 1. Februar hat der Kurs rund drei Euro zugelegt. Ihre Aktionäre will die Deutsche Börse nach dem gescheiterten Zusammenschluss mit einem Trostpflaster aufmuntern. Sie sollen eine Sonderdividende von 1,00 Euro je Aktie bekommen.
pb/qu (rtr, dpa)