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Deutsche Bank kommt bei Entlassungen voran

6. Oktober 2016

Die Deutsche Bank hat den Weg für den Abbau von 1000 Arbeitsplätzen freigemacht - damit fallen in Deutschland insgesamt 4000 Stellen fort. Die Krisenbank dürfte auch Thema bei der Jahrestagung von IWF und Weltbank sein.

Großbritannien Deutsche Bank Büro in London
Bild: Reuters/L. MacGregor

"Wir setzen unsere Strategie, die Bank effizienter aufzustellen, weiter konsequent um." Mit diesen Worten erklärte Karl von Rohr, Vorstand der Bank und Arbeitsdirektor für Deutschland die Mitteilung, dass das Geldhaus sich mit Konzern- und Gesamtbetriebsrat auf die Streichung von 1000 Stellen geeinigt habe. Das teilte das Institut am Donnerstag in Frankfurt mit.

Mit der heutigen Einigung sind die letzten Hürden für den im Herbst angekündigten Abbau von insgesamt 4000 Vollzeitstellen im Heimatmarkt überwunden. Konzernweit will Deutschlands größtes Geldhaus über den geplanten Postbank-Verkauf hinaus bis 2018 unter dem Strich 9000 Arbeitsplätze streichen. Zuletzt beschäftigte der Konzern weltweit rund 100.000 Mitarbeiter.

Härtefälle vermeiden

"Uns ist sehr bewusst", so Personalchef Karl von Rohr, "dass die heutige Entscheidung für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein schwerwiegender Einschnitt ist. Wir werden daher den Stellenabbau so sozialverträglich und verantwortungsvoll wie möglich gestalten."

Ziel der Bank sei es nun, Mitarbeiter möglichst auf freie Arbeitsplätze innerhalb des Konzerns zu vermitteln. Betroffene Mitarbeiter, die außerhalb des Unternehmens nach einem neuen Job suchen, will die Bank dabei unterstützen.

Entlassungen werden nicht reichen

Finanzkreisen zufolge ist derzeit völlig offen, ob die eingeleiteten Schritte ausreichen, um der Ertragserosion zu begegnen. Die deutlich kleinere Commerzbank schneidet unter ihrem neuen Chef Martin Zielke schon jetzt viel tiefer - und will sich von fast 10.000 Mitarbeitern trennen. In den vergangenen Wochen war vielfach über eine Fusion der beiden größten deutschen Geldhäuser, Deutsche und Commerzbank, spekuliert worden.

Der größte Investmentfonds der Welt: BlackrockBild: picture-alliance/dpa/BlackRock

Vorgestern jedoch riet der größte Aktionär der Deutschen Bank, der US-amerikanische Investment-Fonds Blackrock, stattdessen über Fusionen im europäischen Rahmen nachzudenken. "Wenn wir über einen Konsolidierungsbedarf sprechen, dann sollten wir das nicht im nationalen Rahmen tun", sagte der Vize-Chef des weltgrößten Vermögensverwalters, Philipp Hildebrand, der "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete gestern, deutsche Politiker versuchten, bei der amerikanischen Regierung zu intervenieren, um eine Strafe im US-Immobilienstreit für die Deutsche Bank so gering wie möglich zu halten. Diese "diskreten" Gespräche wurden von beiden Seiten weder bestätigt noch dementiert. Trotzdem dürfte die deutsche Krisenbank auch bei der Jahrestagung von IWF und Weltbank, die heute beginnt, eine Rolle spielen.

dk/bea (Deutsche Bank/dpa/rtre)

 

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