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Deutsche Bank spürt Euro-Krise

2. Februar 2012

Die Euro-Schuldenkrise verdirbt Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann den Abschied von der Konzernspitze. Vom erhofften Rekordgewinn von zehn Milliarden Euro ist Deutschlands größtes Geldhaus meilenweit entfernt.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank Josef Ackermann (Foto: dapd)
Josef AckermannBild: dapd

Trotz Krise schaffte es die Bank jedoch, ihren Gewinn im vergangenen Jahr auf 4,3 Milliarden Euro nahezu zu verdoppeln, wie das Geldhaus in Frankfurt am Main mitteilte. Zum Jahresende allerdings verschlechterten sich die Geschäfte deutlich. Nach Steuern verdiente die Deutsche Bank im vierten Quartal gerade noch 186 Millionen Euro, vor Steuern fuhr sie sogar einen Verlust von 351 Millionen Euro ein.

Erhebliche Abschreibungen

Grund sind Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen und Beteiligungen sowie drohende Belastungen durch Gerichtsverfahren in den USA und in Europa. Das Institut muss sich gegen zahlreiche Klagen zur Wehr setzen, bei denen ihm unlautere Geschäftspraktiken vor allem aus der Zeit vor der Finanzkrise vorgeworfen werden.

Schwaches Investmenbanking verhageln die ZahlenBild: dapd

Ackermann wertete das Ergebnis dennoch als gut. "Die Deutsche Bank hat erneut bewiesen, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen ansehnliche Ergebnisse erzielen kann", erklärte er. "Unsere klassischen Geschäftsfelder haben 2011 mit Rekordergebnissen marktbedingte Schwächen im Investmentbanking ausgeglichen". Zugleich habe das Institut "nachhaltig Vorsorge getroffen. Kapital, Liquidität und Refinanzierungsquellen wurden deutlich gestärkt".

Die schlechten Geschäfte im vierten Quartal erklärte Ackermann mit "der weiterhin unsicheren Marktlage sowie einer fehlenden Risikobereitschaft der Investoren". Ackermann präsentiert am Donnerstag letztmalig die Jahreszahlen seines Unternehmens. Der Schweizer, der seit zehn Jahren an der Spitze der größten Bank in Deutschland steht, gibt diesen Posten altersbedingt im Mai ab. Nachfolger werden die Manager Anshu Jain und Jürgen Fitschen als Doppelspitze.

wl/uh (dpa,rtr,afp,dapd)

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