Deutsche Bank startet bärenstark
29. April 2013Im ersten Quartal des Jahres hat die Deutsche Bank deutlich besser abgeschnitten als erwartet: In den ersten drei Monaten stieg der Nettogewinn auf 1,7 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, der Vorsteuergewinn stieg um 28 Prozent. Das teilte die Bank am Montagabend in Frankfurt mit.
Das gute Ergebnis sei ein Resultat der Kostensenkungen innerhalb der Bank und sei außerdem zurückzuführen auf einen Rückgang der Verluste in der hauseigenen Abbausparte sowie einen Anstieg im Privatkundengeschäft. Im letzten Quartal des vergangenen Jahres hatte die Bank noch hohe Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten vorgenommen und deshalb einen Verlust von 2,5 Milliarden Euro verbucht.
Während das Privatkundengeschäft im ersten Quartal zugelegt hat, musste die Bank im Investmentgeschäft kleinere Brötchen backen. Dennoch war auch in dieser Sparte das Geschäft erfolgreicher, als Analysten das vermutet hatten.
Kapitalerhöhung für Basel III
Auf die immer wieder erhobene Kritik, die Eigenkapitaldecke der Bank sei zu dünn, reagierten die Banker und kündigten am Montag überraschend eine Kapitalerhöhung an. Durch die Ausgabe von 90 Millionen neuer Aktien will die Bank 2,8 Milliarden Euro einnehmen. Weitere zwei Milliarden Euro sollen durch die Ausgabe nachrangiger Kapitalinstrumente in die Kasse fließen.
Die Deutsche Bank muss als systemrelevante Bank eine hohe Eigenkapitalquote vorweisen. Die soll verhindern, dass im Falle einer Schieflage der Steuerzahler für die Verluste der Bank einstehen muss. Ab 2019 gelten in der Finanzwirtschaft die verschärften Regeln des sogenannten Basel-III-Abkommens. Die darin geforderte Kernkapitalquote von 9,5 Prozent will die Bank nun offenbar früher erreichen: Die Kapitalerhöhung soll den Eigenkapitalanteil der Bank anheben, der zurzeit bei 8,8 Prozent liegt.
dk/kle (rtr/dpa)