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Deutsche Exporte legen kräftig zu

1. Juni 2012

Krise - welche Krise? Deutschlands Ausfuhren sind im ersten Quartal um knapp sechs Prozent gestiegen. Eine Aufschlüsselung der Exportstatistik zeigt, wo in der Welt die Wirtschaft brummt und wo nicht.

Containerterminal im Hamburger Hafen bei Sonnenuntergang (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia

Die deutschen Exporte sind im ersten Quartal 2012 gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um insgesamt 5,8 Prozent auf 276,0 Milliarden Euro gestiegen. Die Exporte in die 26 Mitgliedstaaten der Europäischen Union wuchsen dabei mit 2,2 Prozent vergleichsweise schwach. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, war der Anstieg der Ausfuhren in die Euroländer mit knapp einem Prozent sogar noch geringer.

Dabei gab es große Unterschiede zwischen den einzelnen Partnerländern. So stiegen zwar die Ausfuhren in die für Deutschland wichtigen Nachbarländer Frankreich, Niederlande und Österreich. Gleichzeitig fielen aber die Exporte in einige südliche Euroländer wie Italien, Spanien, Portugal und Griechenland überdurchschnittlich stark. Bei Italien und Spanien betrug das Minus knapp acht Prozent, Griechenland führte knapp zehn Prozent weniger aus Deutschland ein, und bei Portugal betrug das Minus sogar 14 Prozent. Hier zeigen sich dann doch die Auswirkungen der Krise.

Exporte in die USA steigen um ein Fünftel

Die Exporte in Länder außerhalb der EU nahmen dagegen mit 11,2 Prozent stärker zu als die Gesamtausfuhren. Die deutschen Ausfuhren in die USA stiegen im ersten Quartal 2012 um 21,4 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum überdurchschnittlich stark. Ebenfalls zweistellig wuchsen die Ausfuhren nach Russland Japan, Südkorea und Brasilien.

Die deutschen Gesamteinfuhren erhöhten sich im ersten Quartal 2012 um 4,7 Prozent auf 230,5 Milliarden Euro. Die Importe aus den EU-Mitgliedstaaten lagen mit 5,6 Prozent über dem Durchschnitt, während die Einfuhren aus Drittländern etwas schwächelten. So nahmen die Käufe aus China um 0,7 Prozent auf 19 Milliarden Euro ab. Bei Japan, das nach der Katastrophe von Fukushima lange Zeit mit einer Unterbrechung seiner Produktions- und Lieferketten zu kämpfen hatte, betrug das Minus sogar 4,7 Prozent.

Beeindruckend sind dagegen die Importzahlen aus den Erdöl- und Erdgaslieferländern. So steigen die Importe aus Russland um knapp 15 Prozent, aus Norwegen um 26, Nigeria um 61 und Kasachstan um knapp 52 Prozent, was sehr deutlich die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise widerspiegelt.

wen/mm (dapd, destatis)