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Deutsche Exporte steigen weiter

9. Juni 2021

Dank der starken Nachfrage aus den USA, China und der EU haben die deutschen Exporteure ihre Ausfuhren im April den zwölften Monat in Folge gesteigert. Die Importe gingen dagegen zurück.

Hamburg | Containerschiff am Containerterminal Tollerort
Bild: picture-alliance/dpa/C. Cahrisius

Deutschlands Exporteure profitieren von der globalen Konjunkturerholung nach der Corona-Krise 2020. Im April lieferten sie Waren im Wert von 111,8 Milliarden Euro ins Ausland.

Das waren 47,7 Prozent mehr als im schwachen Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Besonders stark wuchsen die Ausfuhren zum wichtigsten Exportkunden USA (plus 59,9 Prozent gegenüber April 2020, Großbritannien (plus 64,1 Prozent) und den EU-Ländern (plus 58,6 Prozent).

Die hohen Zuwächse sind dem schwachen Werten im April 2020 geschuldet. Damals war der Außenhandel infolge von Grenzschließungen und Beschränkungen zur Bekämpfung der ersten Welle der Pandemie eingebrochen.

Vorkrisenniveau noch nicht erreicht

Gegenüber März 2021 stiegen die Ausfuhren im April dagegen nur um 0,3 Prozent und damit weniger stark als von Experten erwartet.

Die Importe lagen im April bei 96,3 Milliarden Euro, ein Minus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Die Außenhandelsbilanz, also der Saldo von Ein- und Ausfuhren, schloss im April 2021 mit einem Überschuss von 15,5 Milliarden Euro ab.

Das Niveau vor der Corona-Krise haben weder die Ein- noch die Ausfuhren bisher erreicht. Gegenüber dem Februar 2020 liegen die Exporte um 0,5 Prozent zurück, die Importe um 5,5 Prozent.

"Die Materialknappheiten und der Mangel an Vorprodukten lastet auf der Industrieproduktion", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. "Aber immerhin gelingt es der Industrie, Waren in den Export zu geben."

Lieferengpässe dämpfen

Dem pflichtete der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, Alexander Krüger, bei. "Genügend Nachfrage ist schon da, jetzt sind vor allem produktionsseitig bestehende Lieferengpässe zu überwinden", sagte er. "Lieferengpässe bleiben vorerst nicht nur ein Konjunktur-, sondern vor allem auch ein Inflationsthema."

Im April hatte in einer Ifo-Umfrage fast jeder zweite Industriebetrieb über zu wenig Material geklagt. Die Produktpalette reichte von Halbleitern bis Holz. Das treibt die Preise in die Höhe, zumal die Nachfrage angesichts der weltweiten Konjunkturerholung steigt.

Dadurch sanken die Exporterwartungen der deutschen Industrie, die im April auch weniger Aufträge erhielt als im Monat zuvor.

Für das Gesamtjahr erwartet der Bundesverband der Deutschen Industrie derzeit aber noch einen Anstieg der Exporte um 8,5 Prozent.

bea/nm (reuters, dpa, afp)

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