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Wegen Elon Musk: Deutsche Firmen meiden gehäuft Plattform X

14. Juli 2025

Immer mehr Unternehmen in Deutschland kehren dem Kurzmitteilungsdienst X den Rücken - aus Skepsis gegenüber Besitzer Elon Musk. Eine Bitkom-Umfrage zeigt: Werbung und Aktivität nehmen deutlich ab.

Porträtbild von Elon Musk
X-Besitzer Elon Musk bei einem Besuch im Weißen Haus im Mai 2025Bild: Francis Chung/CNP/picture alliance

Immer mehr Unternehmen aus Deutschland schränken ihre Aktivitäten auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) von US-Tech-Milliardär Elon Musk ein. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervor, die unter 602 Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitenden durchgeführt wurde.

Demnach posten 58 Prozent der X-nutzenden Unternehmen weniger oder gar nicht mehr auf der Plattform. Lediglich 32 Prozent veröffentlichen dort so viel wie zuvor, während drei Prozent ihre Aktivität gesteigert oder erst nach der Übernahme durch Musk begonnen haben. Vier Prozent posten grundsätzlich keine Inhalte.

Im Oktober 2022 übernahm Elon Musk offiziell Twitter und nannte es um in XBild: ASSOCIATED PRESS/picture alliance

Insgesamt nutzen aktuell noch 27 Prozent der befragten Unternehmen X - ein Rückgang gegenüber Oktober 2023, als es noch 32 Prozent waren. Damals hatten bereits 43 Prozent angegeben, ihre Aktivitäten auf der Plattform reduziert oder eingestellt zu haben.

Vorbehalte gegenüber Elon Musk

Ein zentraler Grund für den Rückzug ist laut Bitkom die wachsende Skepsis gegenüber Elon Musk. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten halten ihn für gefährlich. 74 Prozent sprechen sich dagegen aus, dass Personen mit vergleichbarem Einfluss auf Sozialen Medien politische Ämter übernehmen sollten. Zwei Drittel (66 Prozent) lehnen politische Ämter für aktive Führungskräfte großer Unternehmen grundsätzlich ab.

Auch bei der Schaltung kostenpflichtiger Anzeigen auf Musks Plattform ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. 51 Prozent der befragten deutschen Unternehmen investieren weniger oder gar nichts mehr in Werbung auf X. 2023 lag dieser Anteil noch bei 26 Prozent. Aktuell schalten nur noch sieben Prozent Anzeigen im gleichen Umfang wie vor der Übernahme durch Musk, während 37 Prozent vollständig auf Werbung dort verzichten.

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"Viele Unternehmen gehen auf Abstand, wenn jemand massive wirtschaftliche, politische und mediale Macht vereint", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Unternehmen fordern stärkere Kontrolle von X

Trotz der Kritik plant die Mehrheit der Unternehmen keinen vollständigen Rückzug von der Plattform. Nur elf Prozent der Firmen mit offiziellem X-Account beabsichtigen, ihr Profil in diesem oder im kommenden Jahr zu löschen. Weitere vier Prozent haben eine Löschung im Blick, jedoch ohne konkreten Zeitplan. 43 Prozent erwägen diesen Schritt, verfolgen ihn aber aktuell nicht aktiv. 39 Prozent möchten ihr Profil auf X unverändert weiterführen.

Insgesamt fordern 85 Prozent aller Unternehmen - also auch solche, die auf X nicht vertreten sind - X solle stärker kontrolliert werden. 80 Prozent sagen, die Plattform beschleunige die gesellschaftliche Spaltung. Lediglich 21 Prozent finden, Elon Musk stärke die Meinungsfreiheit.

pgr/AR (dpa, Bitkom)

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