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Deutsche Fußballerinnen buchen WM-Ticket

3. September 2022

Zähe Angelegenheit statt Spektakel: Die deutschen Frauen machen mit einem Sieg in der Türkei die WM-Qualifikation perfekt. In ihrer "zweiten Heimat" muss sich auch Abwehrspielerin Sara Doorsoun in Geduld üben.

Deutschlands Abwehrspielerin Sara Doorsoun läuft jubelnd mit ausgestreckten Armen auf Torschützin Klara Bühl zu, die kurz zuvor das 2:0 gegen die Türkei erzielt hat.
Jubelpartnerin für Torschützin Bühl: Sara Doorsoun (r.) nach dem 2:0 für die deutsche Nationalelf gegen TürkeiBild: Ozan Kose/AFP/Getty Images

Schwerstarbeit? Nein, das war die WM-Quali-Partie gegen die Türkei für Sara Doorsoun nicht. Wohl aber für ihr Team. Im ersten Spiel seit dem dramatisch verlorenen EM-Finale in London bekamen es Doorsoun & Co. mit äußerst zäh verteidigenden Türkinnen zu tun. Deren Motto: mit Härte und viel Einsatz verhindern, dass es vor eigenem Publikum in Bursa wieder zu einer 0:8-Klatsche kommt, wie im Hinspiel. Angriffsbemühungen gab es von Seiten der türkischen Elf kaum, von einigen langen Bällen abgesehen. Die pflückte Doorsoun souverän aus der Luft.

Erfahrene Abwehrspielerin will wieder Stammplatz erobern

Die Partie in der Türkei war für die 30-Jährige in jeden Fall etwas besonderes. "Meine Mama ist Türkin, ich bin in jedem Urlaub hier. Das ist mein zweites Zuhause", sagte sie vor dem Spiel. Die Tochter eines Iraners und einer Türkin wurde in Köln geboren. Schon seit Ewigkeiten kickt sie für die deutsche Auswahl. Mit der besten deutschen EM-Torjägerin Alexandra Popp durchlief sie die Nachwuchsmannschaften des DFB, kickt seit 2016 in der A-Nationalelf und gehört dort zu den Routiniers. Zuletzt allerdings war sie in der Innenverteidigung von Marina Hegering verdrängt worden und nur Ersatz bei Martina Voss-Tecklenburg. "Ich kenne meine Rolle im Team", sagte Doorsoun zu dieser Situation, "aber ich will auch in jedem Spiel meine beste Performance abrufen, damit die Bundestrainerin weiß, dass sie sich auf mich verlassen kann."

Das Spiel gegen Türkinnen, die sich fast über die komplette Spielzeit nicht über die Mittellinie trauten, bot für Doorsoun allerdings kaum Gelegenheit zu glänzen. Anspielstation sein, den Ball wieder in die Spitze bringen - diese Aufgaben löste sie locker. Weiter vorne taten sich ihre Teamkolleginnen im Gewirr des Zehner-Abwehrriegels der Türkinnen lange sehr schwer. Aussichtsreiche Angriffe kamen häufig über die rechte Seite. Doch die Hereingaben auf Alex Popp wurden abgeblockt, für Dribblings blieb so gut wie kein Platz im Strafraum. Die deutsche Elf fand kein Mittel.

Trikot als Zeichen der Einheit

Erst ein Handelfmeter löste die Verkrampfung. Eine Flanke von Linda Dallmann war am Arm von Busem Seker gelandet. Den Strafstoß verwandelte Felicitas Rauch sicher (57. Minute). Kurz darauf traf Klara Bühl mit einem sehenswerten Schuss (59.) und Lea Schüller verwandelte einen schönen Angriff durch die Mitte zum verdienten 3:0 (0:0)-Endstand (77.). Die deutschen Frauen haben damit ihr WM-Ticket für Australien und Neuseeland im kommenden Jahr gebucht.

Die Kleiderordnung für das Turnier war in der Türkei auch schon zu sehen: Die Spielerinnen präsentierten erstmals das neue DFB-Trikot, das für die Nationalteams der Frauen und Männer in identischem Design gestaltet ist. Sara Doorsoun gefällt es: "Sehr schönes Trikot", sagte sie, "und ein schönes Zeichen, dass wir eine Einheit sind: Frauen- und Männer-Nationalelf." Sie selbst wird weiter Werbung für sich machen. Das Turnier in Australien wäre Doorsouns zweite WM-Teilnahme.

Dieser Artikel wurde aktualisiert, um falsch geschriebene Namen zu korrigieren. Die Redaktion bittet, die Fehler zu entschuldigen.

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