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'Hilfe kommt an'

Tobias Grote-Beverborg, zurzeit Rangun18. Mai 2008

Der deutsche Botschafter in Birma, Dietrich Andreas, war in dem vom verheerenden Zyklon Nargis zerstörten Irrawaddy-Delta. Zurück in Rangun schilderte er seine Eindrücke dem DW-Reporter Tobias Grote-Beverborg.

Hilfsgüter werden am Flughafen von Rangun entladen. Kommen sie auch bei den Notleidenden an?Bild: picture-alliance/ dpa

Die Aufräum- und Hilfsarbeiten im vom Zyklon "Nargis" zerstörten Irrawaddy-Delta im Süden von Birma laufen nach Auskunft des deutschen Botschafters in Rangun, Dietrich Andreas, auf Hochtouren. Er nahm gemeinsam mit anderen Diplomaten an einer von der Militärregierung am Samstag (17.05.2008) organisierten Reise in die betroffene Region teil.

Andreas berichtet vom immer noch unvorstellbaren Ausmaß der Zerstörung: Ganze Landstriche stünden unter Wasser, Straßen und Häuser seien zerstört. Ein großer Teile der Bevölkerung lebe in Notunterkünften. Die Versorgungslage sei weiterhin sehr angespannt, auch wenn die Militärregierung sich sichtlich bemühe, diese zu verbessern. "Mein Eindruck ist, dass im Delta tatsächlich schon eine ganze Reihe von Maßnahmen greifen", sagt er der Deutschen Welle. "Ich habe Krankenhäuser und Schulen gesehen, die frisch mit Wellblech eingedeckt waren, überall wird aufgeräumt und gearbeitet. Das darf natürlich nicht verdecken, dass die Not sehr groß ist und wir heute natürlich eher in Gebieten waren, wo schon effektive Hilfe ankommt."

Einige ausländische Helfer geduldet

Allerdings, so der Botschafter weiter, gebe es noch immer weite Bereiche, wo gar keine Hilfe ankomme. Hier sei Deutschland bemüht, mit der Militärregierung ein Übereinkommen zu treffen, damit dort auch deutsche Experten die Hilfsarbeiten unterstützen können. Zurzeit sitzen die internationalen Helfer noch immer in Rangun fest, auch wenn Andreas berichtet, dass vereinzelt ausländische Kräfte vor Ort tätig seien, die offenbar von den Behörden geduldet würden.

Am Donnerstag und Freitag waren die ersten deutschen Hilfslieferungen auf dem Flughafen in Rangun eingetroffen. Die Hilfsgüter seien gleich an kompetente Partner wie zum Beispiel Unterorganisationen der Vereinten Nationen weitergeleitet werden. Andreas ist zuversichtlich, dass die Hilfe in Kürze den Notleidenden im Delta zur Verfügung stehen wird.

"Deutsche Hilfe kommt an"

An Bord der deutschen Hilfsflüge waren zwölf Trinkwasseraufbereitungsanlagen, bereitgestellt vom Technischen Hilfswerk (THW) und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK). Damit können täglich 60.000 Menschen versorgt werden. Ebenfalls eingeflogen wurden medizinische Notfallsets und Medikamente, die von den Hilfsorganisationen Malteser International, Johanniter Unfallhilfe und arche noVa, bereitgestellt wurden und laut Andreas bald im Katastrophengebiet eingesetzt werden können.

"Mein Eindruck ist, dass Hilfe sehr wohl ankommt, auch deutsche Hilfe kommt an", sagt Andreas. Es gebe eine Reihe von Nichtregierungsorganisationen, die schon lange im Lande tätig sind. "Beispielsweise verfügen die Malteser International und die deutsche Welthungerhilfe über sehr gut funktionierende, einheimische Strukturen, die Hilfe sicher an den richtigen Ort weiterleiten können."

Vier Millionen Euro Soforthilfe

Das Auswärtige Amt stellte für die Hilfsflüge 600.000 Euro zur Verfügung. Finanziell unterstützt das Auswärtige Amt außerdem die Bereitstellung von Notunterkünften der Malteser International und der deutschen Welthungerhilfe in den Außenbezirken von Rangun und im Irrawaddy-Delta. Weitere Hilfsprojekte werden mit den Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen, ADRA, humedica und World Vision durchgeführt.

Neben den deutschen Nichtregierungsorganisationen unterstützt die Bundesregierung die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen, die in Birma entscheidende Hilfe und unverzichtbare Koordinierungsarbeit leisten. Die Bundesregierung hat bisher vier Millionen Euro als Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Weitere Hilfe steht nach Auskunft des Auswärtigen Amts bereit.

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