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Deutsche Industrie warnt Trump

13. März 2017

Abschottung sei der falsche Weg: Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat die US-Regierung von Präsident Donald Trump vor Protektionismus und Abschottung gewarnt.

Deutschland Stopplampe vor Containerterminal Bremerhaven
Bild: picture-alliance/dpa/U. Baumgarten

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse bei ihrem für Dienstag geplanten Treffen mit Trump deutlich machen, dass der Weg der Abschottung, den Trump an mancher Stelle via Twitter propagiere, der falsche sei, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf am Montag in München. Es sei für beide Seiten - für die USA wie für Deutschland und Europa - wichtig, den globalisierten Welthandel aufrechtzuerhalten und zu ermöglichen, betonte Kempf. Der globalisierte Handel sei auch für die USA von großer Bedeutung.

Kempf plädierte für eine "besorgte Aufmerksamkeit" im Umgang mit Trump. Noch wisse man nicht, wie viel Wahlkampf-Rhetorik noch in dessen Twitter-Botschaften stecke und wie viel Regierungshandeln.

Merkel: "Freue mich auf den Besuch"

Angela Merkel betonte die Bedeutung guter Handelsbeziehungen - für beide Seiten. "Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein zentraler Handelspartner für die Bundesrepublik Deutschland, aber auch für die ganze Europäische Union", sagte die Kanzlerin am Montag nach einem Gespräch mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft in München und betonte: "Dieser Handel ist für beide Seiten von Vorteil."

Sie freue sich, mit Trump genau über diese Punkte sprechen zu können. "Das direkte Gespräch ist immer viel besser, als wenn man übereinander redet. Miteinander reden statt übereinander reden - das wird mein Motto sein bei diesem Besuch, auf den ich mich ausdrücklich freue", sagte Merkel.

"Handelsbeziehungen sind keine Einbahnstraße"

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer sagte, Merkel werde es sicher gelingen, in Washington Verständnis für die deutsche Wirtschaft zu wecken. Man müsse dort aber immer wieder deutlich machen, wie verzahnt die weltweite Wirtschaft sei. "Handelsbeziehungen sind keine Einbahnstraße, sondern ein gegenseitiges Geben und Nehmen." Kramer sagte voraus, es werde sicherlich zu keinem "Handelskrieg" mit den USA kommen. "Man wird sich auf die gegenseitigen Vorteile dieses Miteinander-Geschäfte-Machens konzentrieren." Es dauere offenbar aber noch, bis der Wahlkampf in den USA wirklich abgeklungen sei.

Mit neuen Zahlen will die deutsche Wirtschaft ihre Bedeutung für die USA dokumentieren: Nach einem Bericht des BDI und des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), aus dem das "Handelsblatt" zitierte, beschäftigen Niederlassungen deutscher Unternehmen in den USA 672.000 Mitarbeiter, die Hälfte davon in der Produktion.

ul/hb (dpa)

 

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