Deutsche lieben SUVs – Chinesen liebäugeln mit E-Autos
6. Dezember 2015Deutschlands Autofahrer heizen den Boom bei den sportlichen Geländewagen (SUV) weiter an. Ungeachtet aller Diskussionen um Verbrauchswerte und Klimaschutz werden dieses Jahr voraussichtlich 617.000 dieser Wagen verkauft, wie eine Hochrechnung des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen ergab. Damit wäre inzwischen knapp jeder fünfte Neuwagen ein SUV. Bereits nach elf Monaten war mit rund 573.000 Neuzulassungen die Gesamtzahl der verkauften SUV aus dem Vorjahr übertroffen worden.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich dieser Trend auch im kommenden Jahr fortsetzen wird. Kein Fahrzeugsegment wachse so stürmisch. Im kommenden Jahr könnten 665.000 SUV neu zugelassen werden, doppelt so viele wie noch 2010.
China will Marktführer bei E-Autos werden
Die schwereren, weniger windschlüpfrigen und zumeist allradgetriebenen SUV verbrauchen etwa 25 Prozent mehr Treibstoff als vergleichbare Limousinen-Modelle. Deshalb haben zwei von drei Fahrzeugen dieser Kategorie einen Dieselmotor, deutlich mehr also als im Marktdurchschnitt, wo der Diesel-Anteil unter 50 Prozent liegt. Elektroautos sind in Deutschland dagegen kaum zu verkaufen.
Auch in China machen Elektro-Fahrzeuge immer noch nur einen Bruchteil aller verkauften Autos aus. Allerdings haben Steuererleichterungen und Fördergelder den Verkauf in den letzten Jahren derart angetrieben, dass das Land noch in diesem Jahr zum weltweit größten Markt für Elektrofahrzeuge aufsteigen könnte. Mit bis zu 250.000 Elektro-Autos überhole die Volksrepublik den bisherigen Marktführer USA mit rund 180.000 verkauften Batteriefahrzeugen, rühmt sich der Chinesische Verband der Autohersteller.
Weltweit dürften die Zahlen in diesem Jahr auf 600.000 steigen. In Deutschland hat die Politik das Ziel ausgerufen, bis 2020 eine Million E-Autos auf die Straßen zu bringen. Davon ist man derzeit aber noch weit entfernt.
rb/sc (dpa, rtr)