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Deutsche Märkte setzten Aufwärtstrend fort

Thomas Kirschning8. März 2002

Der Deutsche Aktienindex (Dax) hat sich am Freitag gut behauptet präsentiert. Die Kurse stiegen besonders deutlich, nachdem aus den USA günstige Daten zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit bekannt wurden.

Unter Druck: ScheringBild: AP

Die Arbeitslosenquote ist dort im Februar 2002 nach Angaben des Arbeitsministeriums leicht auf 5,5 Prozent von 5,6 Prozent gesunken. Die Zahl der Beschäftigten sei außerhalb der Landwirtschaft um saisonbereinigt 66.000 gestiegen. Die Zahlen sind weitaus günstiger als an der US-Börse erwartet. An der Wall Street war von einer Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent ausgegangen worden. Der Dax legte 70,12 Punkte oder 1,33 Prozent auf 5.359,55 zu und der Auswahlindex des Neuen Marktes Nemax 50 stieg um 30,02 Punkte oder 2,9 Prozent auf 1078,14.

Unter Druck standen die Aktien des Pharmaunternehmens Schering, die fast zwei Prozent verloren. Händler erklärten den kräftigen Kursverlust mit der US-Zulassung des Multiple-Sklerose-Medikaments "Rebif" des Schweizer Konkurrenten Serono.

Auf der Gewinnerseite standen die Finanztitel: Die schwankungsanfällige Aktie des Finanzdienstleisters MLP zog bei geringen Umsätzen um rund sieben Prozent an. Kursrelevante Nachrichten hatte es am Freitag zur dem Papier nicht gegeben. Papiere der HypoVereinsbank stiegen um üner drei Prozent. Händlern zufolge profitierte der Titel von den positiven Zahlen der zum Münchener Konzern zählenden Bank Austria Creditanstalt für das Geschäftsjahr 2001. Auch Commerzbank und Deutsche Bank egten zu.

Infineon-Aktien verloren fast eineinhalb Prozent, obwohl die Investmentbank Morgan Stanley ihre Verlustschätzung für den Münchner Chiphersteller angesichts anziehender Speicherchip-Preise gesenkt hatte. Auch die anderen Technologiewerte waren schwächer als der Gesamtmarkt. Händler begründeten dies mit Gewinnmitnahmen und der eher verhaltenen Umsatzprognose, die der weltgrößte Chiphersteller Intel am Vortag bestätigt hatte.

Ausgelassene Festtagsstimmung wird kaum aufkommen, wenn der Neue Markt am kommenden Sonntag sein fünfjähriges Bestehen feiert. Nach dem raketengleichen Wachstum und dem ebenso steilen Absturz befindet sich das junge Börsensegment derzeit in einer Konsolidierungsphase. Mit gut 1000 Punkten ist der Auswahlindex Nemax 50 weit entfernt vom Allzeithoch von 9694 Zählern vor fast genau zwei Jahren. Kleinanleger und Investoren reagieren mit Ernüchterung auf immer neue Berichte von Pleiten und Skandalen. Seit Juli 2001 wagt kein Unternehmen mehr den Börsengang am Neuen Markt. Die Deutsche Börse versucht deshalb, das Segment mit strengen Regeln wieder attraktiver zu machen.

Der deutsche Rentenmarkt hat am Freitag leichte Kursgewinne verzeichnet und damit seinen Abwärtstrend unterbrochen. Die Hoffnung auf eine rasche Erholung der Konjunktur in den USA und Europa hatte den Handel am Vortag belastet. Auf dem gedrückten Niveau hätten Käufe eingesetzt, sagten Händler. Die Durchschnittsrendite legte um vier Basispunkte auf 5,03 Prozent zu.

Die Schlusskurse der Standardwerte wie immer ohne Gewähr:

adidas-Salomon 75,00 (-1,49)

Allianz 275,00 ( 5,71)

BASF 47,56 ( 0,96)

Bayer 38,45 ( 1,05)

HypoVereinsbank 37,70 ( 1,13)

BMW 44,44 ( 0,27)

Commerzbank 20,82 ( 0,42)

DaimlerChrysler 49,70 ( 0,95)

Degussa 33,95 (-0,26)

Deutsche Bank 77,07 ( 1,07)

Deutsche Post 15,78 ( 0,05)

Deutsche Telekom 17,71 ( 0,37)

E.ON AG 57,22 ( 0,25)

EPCOS 50,64 ( 0,14)

Fresenius Med. Care 63,93 ( 1,08)

Henkel 68,20 ( 0,20)

Infineon Techno 27,94 (-0,41)

Linde 55,37 ( 0,07)

Lufthansa 19,42 ( 0,01)

MAN 29,05 ( 0,23)

Metro 40,40 (-1,05)

MLP 73,15 ( 4,77)

Münchener Rück 292,55 ( 2,54)

Preussag 35,57 ( 0,56)

RWE 41,45 ( 0,19)

SAP 168,00 ( 0,37)

Schering 65,47 (-1,28)

Siemens 78,12 ( 2,02)

ThyssenKrupp 17,60 ( 0,30)

VW 58,35 ( 0,64)

Ausgewählte Devisennotierungen auf Basis der Referenzkurse der Europäischen Zentralbank: Danach kostete der Euro

0,8797 US-Dollar
0,6162 Britische Pfund
1,4708 Schweizer Franken und
112,50 Japanische Yen