Manche stehen auf dem Schlauch, andere verstehen nur Bahnhof - niemand blickt durch. Was sagt man auf Deutsch, wenn man etwas nicht versteht?
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Deutsche Redewendungen der Ratlosigkeit
Was sagt man umgangssprachlich auf Deutsch, wenn man etwas nicht versteht? Manche stehen auf dem Schlauch oder verstehen nur Bahnhof, niemand blickt durch.
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Nur Bahnhof verstehen
Wenn man überhaupt nichts versteht, heißt es umgangssprachlich oft: "Ich verstehe nur Bahnhof!" Unklar ist, ob die Redensart mit dem hohen Geräuschpegel in Bahnhöfen zusammenhängt - oder doch ihren Ursprung im Ersten Weltkrieg hat, als kriegsmüde Soldaten nur eins im Sinn hatten: nämlich den Bahnhof zu finden und ab nach Hause.
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Auf dem Schlauch stehen
Man versteht etwas nicht, kommt einfach nicht weiter. Der Gedankenfluss ist sinnbildlich gestört, als stünde jemand auf einem Gartenschlauch - dann kann das Wasser natürlich nicht richtig fließen.
Auch hier steht man auf dem Schlauch, ist begriffsstutzig und erkennt etwas Offensichtliches zunächst nicht. Die Redensart bezieht sich auf die Landwirtschaft: Störrische Ochsen bekamen hölzerne Blendklappen, quasi ein Brett vor den Kopf, damit sie beim Pflügen nichts sehen konnten und so nicht abgelenkt wurden.
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Keinen Reim machen
Auf manche Worte findet sich kaum ein passender Reim. Genauso schwer kann es sein, eine passende Erklärung für manche Situationen oder Ereignisse zu finden - darauf kann man sich dann keinen Reim machen, seltener: keinen Vers.
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Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen
Wer den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, konzentriert sich zu sehr auf die Einzelheiten, sieht manchmal das Offensichtliche, das große Ganze nicht.
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Auf dem Holzweg
Wer glaubt, kein Brett vor dem Kopf zu haben und nicht auf dem Schlauch zu stehen, kann sich trotzdem irren - und ist dann auf dem Holzweg. So nannte man früher den Weg, auf dem Holz aus dem Wald abtransportiert wurde. Der Weg führte aber an kein Ziel.
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Mit dem Latein am Ende
Wer ratlos ist, keine Antwort hat und nicht weiter weiß, ist umgangssprachlich mit seinem Latein am Ende. Mögliche Herkunft der Redewendung: Man konnte eine bestimmte Sache nicht mehr ins Lateinische übersetzen, weil es das entsprechende Wort nicht gab. Alternative Erklärung: Wer mit lateinischen Zitaten gelehrt tat, sonst aber kein Latein konnte, war eben mit seinem Latein am Ende.
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Man kommt einfach nicht weiter, versteht etwas nicht, übersieht vielleicht die nächstliegende Lösung - die deutsche Sprache hat etliche umgangssprachliche Redewendungen, die genau das ausdrücken.
In der Bildergalerie finden sich beliebte Ich-kapier-es-einfach-nicht-Redensarten.
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