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Deutsche Welle: Barbara Massing wird neue Intendantin

20. Juni 2025

An der Spitze der Deutschen Welle steht künftig erstmals eine Frau. Der Rundfunkrat hat die bisherige Verwaltungsdirektorin Barbara Massing zur neuen Intendantin des deutschen Auslandsrundfunks gewählt.

Deutschland Bonn 2024 | Barbara Massing (15.08.2024)
Künftige DW-Intendantin Massing (Archivbild): "Gemeinsam mit den Mitarbeitenden die Zukunft der DW gestalten"Bild: Ayse Tasci/DW

DW-Intendant Peter Limbourg hört nach zwei Amtszeiten auf. Nun hat der Rundfunkrat im ersten Wahlgang seine Nachfolgerin gewählt: Barbara Massing. Sie kennt sich in der Deutschen Welle gut aus. Denn bisher war Massing Verwaltungsdirektorin von Deutschlands Auslandsrundfunk mit Standorten in Berlin und Bonn. Sie übernimmt am 1. Oktober die Leitung der DW.

"Ich freue mich sehr, dass wir mit Barbara Massing eine Intendantin gewinnen konnten, die nicht nur über herausragende Führungskompetenz und journalistische Erfahrung verfügt, sondern auch die strategische Weitsicht mitbringt, die Deutsche Welle in einer herausfordernden globalen Medienlandschaft zukunftssicher aufzustellen", lobte Karl Jüsten, Vorsitzender des Rundfunkrates, die Entscheidung.

DW-Rundfunkratsvorsitzender Jüsten (Archivbild): "Strategische Weitsicht"Bild: Ronka Oberhammer/DW

Massing genieße hohes Ansehen im Verbund der ARD-Anstalten und sei bestens vernetzt, so Jüsten, im Hauptberuf Leiter des Kommissariats der deutschen katholischen Bischöfe in Berlin. Bereits als Verwaltungsdirektorin habe Massing maßgeblich dazu beigetragen, das Programmangebot der DW auszubauen und die Organisation effizienter und moderner aufzustellen.

"Gerade in Zeiten weltweiter Angriffe auf Presse und Meinungsfreiheit ist sie genau die Richtige, um die Deutsche Welle, die als verlässliche und unabhängige Informationsanbieterin international geschätzt und dringend gebraucht wird, als Stimme der Freiheit und Demokratie weiterzuentwickeln", sagte Jüsten.

Massing setzt auf vertrauenswürdige Informationen

Massing dankte nach ihrer Wahl dem Rundfunkrat "für das Vertrauen und die Chance, gemeinsam mit den Mitarbeitenden als Intendantin die Zukunft der DW zu gestalten". Sie machte deutlich, dass faktenbasierte, vertrauenswürdige Informationen "unser höchstes Gut" seien. "Dies gilt in Zeiten von KI-manipulierten Inhalten und Desinformation mehr denn je", so die 54-Jährige. Regionalisierung, Digitalisierung und eine lebendige, inklusive Unternehmenskultur "werden wichtige Leitplanken unseres gemeinsamen Weges sein", sagte Massing zu ihren Plänen.

DW-Vize-Verwaltungsratsvorsitzender Dercks (Archivbild): "Die DW muss eine relevante Stimme bleiben"Bild: Stephanie Englert/DW

Achim Dercks, der stellvertretende Vorsitzender des DW-Verwaltungsrats, freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit der neuen Intendantin: "Barbara Massing war als Verwaltungsdirektorin maßgeblich daran beteiligt, dass die finanzielle Stabilisierung und der erfolgreiche Aus- und Umbau der DW die letzten Jahre gelungen ist."

Gemeinsam mit Massing werde sich der Verwaltungsrat des Senders weiterhin dafür einsetzen, dass die steuerfinanzierte DW "in diesen geopolitisch herausfordernden Zeiten" ausreichend gestärkt wird. Denn die Deutsche Welle müsse "eine relevante Stimme in der Welt bleiben und Menschen mit freien Informationen versorgen", so Dercks.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Weimer (Archivbild): "Erfahrene Managerin, die weiß, wie man die DW modernisieren kann"Bild: Fabian Sommer/dpa/picture alliance

Kulturstaatsminister Weimer: "Starke Stimme der Freiheit"

Der Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer, lobte Massing als „erfahrene Managerin“, die wisse, wie man die DW modernisieren könne. „In diesen Zeiten, in denen Kriege herrschen, in denen die Demokratie überall angegriffen wird, in denen der Autoritarismus um sich greift, ist es wichtig, dass es eine starke Stimme der Freiheit gibt, und die ist hier zu Hause“, betonte Weimer.

Die Wahl erfolgte auf Vorschlag der Findungskommission, die Barbara Massing als einzige Kandidatin aus einem, nach Angaben des Gremiums, "hochkarätigen Bewerberkreis" nominiert hatte. Die siebenköpfige Kommission hatte über mehrere Wochen intensiv Gespräche mit Bewerberinnen und Bewerbern geführt.

DW-Funkhaus in Bonn: Zwei Standorte und 4000 Mitarbeiter aus mehr als 140 NationenBild: Florian Görner/DW

Barbara Massing folgt auf Peter Limbourg, der sich nach zwei Amtszeiten und damit 12 Jahren als DW-Intendant entschlossen hatte, für keine weitere Amtszeit zu kandidieren. Sie ist die erste Frau an der Spitze der DW.

Barbara Massing ist seit 2014 Verwaltungsdirektorin und damit Mitglied der DW-Geschäftsleitung. 2006 begann sie bei der Deutschen Welle und baute - nach dem Start als Referentin in der Distribution - sechs Jahre lang in leitender Position die Unternehmensstrategie auf. Zuvor war sie als Producerin für ARD-Dokumentationen und als Referentin beim deutsch-französischen Sender Arte tätig.

Als Intendantin wird Massing nun in den kommenden sechs Jahren die Geschicke der Deutschen Welle steuern - eines Senders, der Fernseh-, Hörfunk- und Online-Angebote in 32 Sprachen anbietet. Weltweit arbeiten für die DW rund 4000 Menschen aus mehr als 140 Nationen. Die TV-, Online- und Radioangebote der DW erreichen jede Woche 320 Millionen Nutzende.

AR/pg (DW, kna)

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