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DW erfüllt Weihnachtswünsche

Daniel Heinrich22. Dezember 2013

Nicht alle Menschen in Deutschland können sorgenfrei Weihnachten feiern. Die Deutsche Welle hat deshalb jetzt mit einer ungewöhnlichen Aktion jungen Flüchtlingen eine Weihnachtsfreude bereitet.

Geschenke unter einem Weihnachtsbaum (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa pixel)
Bild: picture-alliance/dpa

"Mit der Familie und Freunden zusammen zu sein. Das ist das Schönste an Weihnachten." Es ist Freitagabend in der Pfarrgemeinde St. Winfried in Bonn und Hala Chafils Augen strahlen: "Die Geschenke sind eine super Idee. Ich will unbedingt einen Shopping-Gutschein", sagt die 17-Jährige lachend. Vor genau vier Jahren ist sie aus Marokko nach Deutschland gekommen. Und jetzt ist sie eine der 104 Jugendlichen, die der Verein "Ausbildung statt Abschiebung" (AsA) in Bonn betreut. Der Verein war neben dem "Projekt: ALREJU", der "AWO Refugium" aus Berlin und "Refugees Welcome" aus Bonn einer der Partner der Deutschen Welle bei der diesjährigen Aktion "Weihnachtsbaum der Wünsche."

Auf DIN-A5 großen Zetteln hatten die Jugendlichen ihre Wünsche aufgeschrieben und an Weihnachtsbäumen in den Foyers der DW in Berlin und Bonn aufgehängt. Einzige Voraussetzung: Die Geschenke durften nicht teurer sein als 25 Euro. An beiden Standorten war die Aktion ein großer Erfolg, denn viele DW-Mitarbeiter erfüllten den Jugendlichen ihre Wünsche - und machten so ihr Weihnachten wahrlich zum Fest der Freude.

Zum Aussuchen - fast vier Wochen lang hingen die Wunschzettel am Weihnachtsbaum der WünscheBild: DW/K. Jäger

Gutscheine hoch im Kurs

"Die meisten haben sich Gutscheine gewünscht für Kleider, Elektrogeräte oder Drogerieartikel", erzählt Antje von Meer-Groth, die für AsA arbeitet. Sie und ihre Kollegen feiern das Ende der Aktion an diesem Abend mit einer kleinen Bescherung für die Jugendlichen. Der Hauptraum des Pfarrhauses ist weihnachtlich dekoriert, auf den Tischen stehen Plätzchen und Chips und rund um den eigens angeschafften Christbaum liegen die verpackten Geschenke.

Nicht alle Präsente passen jedoch unter den Weihnachtsbaum: "Ich habe mir gewünscht, dass ich als Stürmer noch besser werde", erzählt Sami stolz. Der 15-Jährige ist vor einem Jahr aus der Nähe von Kirkuk im Nordirak nach Deutschland gekommen und will bei seinem Verein Rot-Weiß Lessenich noch hoch hinaus. Falls aus der Fußballkarriere nichts wird, gibt er sich aber auch mit weniger zufrieden: "Fürs Erste reicht mir zu Weihnachten auch eine Handyhülle", sagt er grinsend und verschwindet mit seinem besten Freund im Partykeller.

Vier von mehr als 100 - ihnen haben DW-Mitarbeiter die Weihnachtswünsche erfülltBild: DW/K. Jäger

"Am liebsten mag ich die Dekoration"

Für Mamadou Aliou Sally ist es das erste Weihnachtsfest überhaupt. "Ich habe mir ein deutsch-französisches Wörterbuch gewünscht. Ich möchte nämlich so schnell wie möglich Deutsch lernen", erzählt der 18-Jährige. Er ist erst vor zwei Monaten aus Guinea nach Deutschland gekommen. Weihnachten könnte sein neues Lieblingsfest werden: "Ich finde das alles total toll! Am liebsten mag ich die Dekoration, und dass alle Leute so nett zueinander sind."

Mit seiner Freude über das Fest ist er heute nicht allein. So unterschiedlich die Herkunftsländer und Geschichten auch sein mögen: An diesem Abend, so scheint es, sind die Jugendlichen aus Marokko, Afghanistan, Irak, Angola, Guinea oder dem Kongo ihrem Ziel ein besseres Leben in Deutschland zu führen ein Stück weit näher gekommen.

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