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Deutsche Werfertage in Osaka

14. August 2009

Die vergangene Leichtathletik-WM vor zwei Jahren in Osaka brachte für die deutschen Athleten Licht und Schatten. Die Werfer sammelten fleißig Medaillen, in den Laufdisziplinen dominierten andere.

Die deutsche Hammerwerferin Betty Heidler bei einem Wurf am 30.08.2007 im Nagai-Stadion beim Hammerwurf-Finale der Leichtathletik-WM in Osaka in Japan (Foto: dpa)
Betty Heidler schleuderte den Hammer am weitestenBild: dpa
Der Herr der Tartanbahn: Tyson GayBild: dpa

Die WM von Osaka war die Meisterschaft von US-Sprinter Tyson Gay, dem es über 100 Meter gelang, den großen Favoriten und damaligen Weltrekordhalter, Asafa Powell aus Jamaika, in Schach zu halten. Auf der 200-Meter-Strecke folgte gleich die nächste Überraschung: Wieder war Gay der Schnellste, ließ sogar den späteren Wundersprinter Usain Bolt hinter sich, der wohl erst nach Osaka mit seiner angeblichen jamaikanischen Süßkartoffel-Diät begonnen haben muss. Das dritte Gold für Gay gab es in der Staffel über 4 x 100 Meter, die die USA vor Jamaika und Großbritannien gewannen.

Starke deutsche Werfer

Dritter WM-Sieg für Franka DietzschBild: dpa

Die deutsche Mannschaft sammelte ihre Medaillen wie gewohnt in den Wurfdisziplinen. Strahlendste Siegerin war dabei Franka Dietzsch im Diskuswerfen. Mit 66,61 Metern gelang ihr gleich im ersten Versuch der große Wurf. Damit wiederholte die 39-Jährige ihre Triumphe von 1999 in Sevilla und 2005 in Helsinki. Dabei war das gar nicht ihre Absicht gewesen: "Ich wollte den ersten Versuch ganz locker und auf Sicherheit machen", sagte sie. "Aber er flog super und wahrscheinlich habe ich auch die richtige Windböe erwischt." Bei den Männern machte es ihr Robert Harting fast nach. Er schleuderte seinen Diskus auf die zweitbeste Weite und gewann überraschend die Silbermedaille.

Einen Überraschungscoup landete auch Betty Heidler im Hammerwerfen. 74, 76 Meter bedeuteten die Goldmedaille für die Deutsche, die ohne einen einzigen Saisonsieg nach Japan angereist war. Mehr ausgerechnet hatte sich dagegen Speerwerferin Christina Obergföll.

Silber für Obergföll (re.), Bronze an NeriusBild: dpa

Die Europarekordlerin belegte am Ende, wie schon 2005 in Helsinki, Rang zwei. Diesmal war das allerdings eher ein enttäuschendes Ergebnis. "Ich habe ab dem dritten Versuch ansatzweise Krämpfe bekommen und hatte richtig Blei in den Füßen", sagte sie. "Da ist es schwer sich noch einmal hochzupuschen. Ich habe es versucht, aber es sollte nicht reichen." Obergfölls Mannschaftskollegin Steffi Nerius gewann die Bronzemedaille, ebenso wie Nadine Kleinert im Kugelstoßen, und Danny Ecker im Stabhochsprung. Insgesamt also siebenmal Edelmetall für den DLV.

Drei Siegerinnen über 100 Meter

Kurios war die Entscheidung im 100-Meter-Rennen der Frauen. Mehrere Läuferinnen lagen gleichauf. Zunächst wurde via Anzeigetafel die spätere Vierte Torri Edwards, dann Lauryn Williams und schließlich nach detaillierter Auswertung des Zielfotos die Jamaikanerin Veronica Campbell zur Siegerin erklärt.

Aus deutscher Sicht sah es dagegen in den Laufdisziplinen eher mau aus. Lediglich die 4x100 Meter Staffeln konnten mit Platz sieben bei den Frauen und Platz sechs bei den Männern auf sich aufmerksam machen. Die Highlights auf der Tartanbahn aber setzten Athleten anderer Nationen. Zum Beispiel Jeremy Wariner aus den USA über die 400-Meter-Flachstrecke. Damit gelang Wariner eine von zahllosen Weltjahresbestleistungen bei den Weltmeisterschaften von Osaka. Auf einen neuen Weltrekord aber warteten die Zuschauer an den neun Wettkampftagen vergebens.


Autor: Andreas Ziemons

Redaktion: Wolfgang van Kann





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