Wirtschaftsbarometer steigt und steigt
27. August 2013"Die deutsche Wirtschaft schaltet einen Gang höher", sagte Kai Carstensen vom Münchener Ifo-Institut. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte im August von 106,2 auf 107,5 Punkte und damit auf einen neuen Jahreshöchststand. Höher lag der Index davor im April 2012. Den letzten deutlichen Rückgang hatte es im Januar gegeben. Seither ging es lediglich im März und April zweimal in Folge leicht abwärts. Erst nach drei Veränderungen in eine Richtung sprechen Volkswirte von einer möglichen Trendwende.
Gute Bilanz für die deutsche Wirtschaft
"Das war kein Riesensprung, aber besser als erwartet. Schön, dass der Aufstieg auf breiter Front kommt, bei der Lage und den Erwartungen. Die deutsche Konjunktur bekommt immer mehr Boden unter den Füßen", sagt Heinrich Bayer von der Postbank. Der Aufschwung werde sich fortsetzen, aber nicht mit überschäumenden Wachstumsraten, so der Experte.
Für Deutschland rechnet Jörg Zeuner von der Förderbank KFW in diesem Jahr mit einem Realwachstum von 0,6 Prozent. "2014 dürfte es sich auf zwei Prozent beschleunigen - sofern sich Europa weiter aus der Rezession herausarbeiten kann. "Dann werden sich auch die Unternehmensinvestitionen hierzulande beleben", sagt Zeuner.
Für das wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft befragt das Münchner Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung monatlich rund 7000 Unternehmen nach ihren Einschätzungen zur aktuellen Lage sowie zu ihren Erwartungen für die kommenden Monate.
Weltweite Auswirkungen
"Die Konsequenzen der sich zuspitzenden Lage in Syrien sind im Ifo-Index noch nicht enthalten. Sollte es zu einem Militärschlag gegen das Assad-Regime kommen, dürfte die Unsicherheit im Unternehmerlager wieder wachsen", warnt Thomas Gitzel von der VP Bank. Darüber hinaus bleibe das internationale Umfeld in Anbetracht des schleppenden Welthandels anspruchsvoll. Für weitere signifikante Anstiege des Ifo-Indexes müssten nun außenwirtschaftliche Impulse hinzukommen.
rbr/bea (dpa, rtr)