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Deutsche Wirtschaft schrumpft erstmals wieder

14. November 2018

Sehr wahrscheinlich ist der Abgasskandal ausschlaggebend für den ersten Rückgang der Wirtschaftsleistung seit drei Jahren. Experten geben aber gleichzeitig Entwarnung.

Portugal VW-Produktion in Palmela
Bild: picture-alliance/dpa/T. Brakemeier

Für Europas größte Volkswirtschaft mag diese Meldung überraschend kommen: Erstmals seit dreieinhalb Jahren konnte das Statistische Bundesamt für das vergangene Quartal kein Wachstum mehr verzeichnen. Preis-, saison- und kalenderbereinigt fiel die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent niedriger aus als im zweiten Quartal 2018, teilte die Behörde in Wiesbaden mit. Das ist im Vorquartalsvergleich der erste Rückgang seit dem ersten Quartal 2015.

Zwischen April und Juni hatte die deutsche Wirtschaft noch kräftig zugelegt. 0,5 Prozent Prozent betrug das Wachstum im zweiten Quartal, doch zahlreiche Ökonomen gingen damals bereits von einem baldigen Ende der Erfolgsphase aus.

Autoindustrie beeinflusst andere Branchen

Ausschlaggebend für die Flaute dürften die Probleme der Autoindustrie bei der Umstellung auf das neue Abgastestverfahren WLTP gewesen sein, wegen der die Unternehmen ihre Produktion deutlich herunterfahren mussten. Der Ökonom Andreas Scheuerle von der Dekabank warnte deshalb vor einer Verallgemeinerung: "Deutschland hat kein Konjunkturproblem, sondern ein Automobilproblem." Unter dieser Krise würden auch andere Branchen leiden.

Für das laufende Schlussquartal rechnen die Experten wieder mit einem Wachstum. Insgesamt fällt die Prognose aber etwas pessimistischer aus als die der Bundesregierung. So rechnen die Wirtschaftsweisen auf das ganze Jahr gesehen mit einem Wachstum von 1,6 Prozent. 2019 soll es sogar nur zu 1,5 Prozent reichen. Die Bundesregierung sagt für beide Jahre ein Wachstum in Höhe von 1,8 Prozent voraus.

djo/bri (afp, dpa, rtr)

 

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