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Politik

Deutscher Botschafter in China verstorben

6. September 2021

Erst seit Ende August war der Merkel-Vertraute Jan Hecker Botschafter in Peking. Nun ist er im Alter von 54 Jahren gestorben. Die Umstände seines Todes sind noch unklar.

Deutschlands Botschafter in China gestorben
Bild: Michael Kappeler/dpa/picture alliance

Der deutsche Botschafter in China, Jan Hecker, ist tot. Das teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Der 54-Jährige hatte den Posten erst im vergangenen Monat übernommen. Die Umstände seines Todes sind noch nicht bekannt. Hecker hatte im August nach der Ankunft in Peking mit seiner Familie zunächst die in China übliche Quarantäne wegen der Corona-Pandemie durchlaufen.

Seit 2017 außenpolitischer Berater der Kanzlerin

"Mit tiefer Trauer und Bestürzung haben wir von dem plötzlichen Tod des deutschen Botschafters in China, Prof. Dr. Jan Hecker, erfahren", hieß es in der Mitteilung des Auswärtigen Amts. "Unsere Gedanken sind in diesem Moment bei seiner Familie und den Menschen, die ihm nahestanden." Der gebürtige Kieler war verheiratet und hinterlässt drei Kinder.

Jan Hecker auf dem G7-Gipfel im Juni in Cornwall mit seiner damaligen Chefin Angela Merkel und US-Präsident Joe BidenBild: Guido Bergmann/Bundesregierung/REUTERS

Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich bestürzt. "Ich trauere um einen hochgeschätzten langjährigen Berater von tiefer Menschlichkeit und herausragender Fachkenntnis", sagte sie in einer in Berlin verbreiteten Erklärung. Vor dem Antritt des wichtigen Postens in Peking war Hecker im Kanzleramt seit 2017 Leiter der Abteilung Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik gewesen. Damit war er als außenpolitischer Berater ein enger Vertrauter von Merkel.

Auch Peking geschockt

Auch Pekings Außenministerium hat nach dem plötzlichen Tod des neuen deutschen Botschafters in China der Familie sein Beileid ausgesprochen. "Wir sind geschockt, von dem plötzlichen Tod von Botschafter Jan Hecker zu erfahren", sagte Sprecher Wang Wenbin vor der Presse. Er habe seit seinem Amtsantritt Ende August aktiv daran gearbeitet, die Beziehungen zwischen beiden Ländern voranzubringen.

Von 2011 bis 2015 war der Rechts- und Politikwissenschaftler als Richter am Bundesverwaltungsgericht tätig, nachdem er von 1999 bis 2011 im Bundesinnenministerium gearbeitet hatte. In Peking übernimmt sein Vertreter, der Gesandte Frank Rückert, vorläufig seine Aufgaben.

nob/sti (dpa, afp, rtr)