1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutscher Buchpreis für Ursula Krechel

8. Oktober 2012

Er gilt als Auszeichnung mit der größten Publikumswirkung im deutschen Literaturbetrieb und stark verkaufsfördernd: Der Deutsche Buchpreis. Dabei ist er eine relativ "junge" Auszeichnung.

Die Schriftstellerin Ursula Krechel (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Preisträgerin ist in diesem Jahr Ursula Krechel für ihren Roman "Landgericht". Das teilte die Jury in Frankfurt am Main mit.

Der Roman spielt in den Gründerjahren der Bundesrepublik Deutschland. Er beschreibt die Rückkehr eines jüdischen Richters, der vor den Nazis hatte fliehen müssen, in ein Land, das so schnell wie möglich wieder zur Normalität zurückkehren will, und in dem er erneut nicht erwünscht ist. Er stößt auf Gleichgültigkeit und Abwehr, lehnt sich gegen das erlittene Unrecht auf und kämpft um seine Ansprüche.

"Bald poetisch bald lakonisch zeichnet Krechel präzise ihr Bild der früheren Bundesrepublik – von der Architektur über die Lebensformen bis hinein in die Widersprüche der Familienpsychologie", heißt es in der Begründung der Jury. "Landgericht" sei "ein bewegender, politisch akuter, in seiner Anmutung bewundernswert kühler und moderner Roman."

Deutscher Buchpreis für Ursula Krechel

01:26

This browser does not support the video element.

Schon vielfach ausgezeichnet

Die 1947 in Trier geborene Ursula Krechel hat ihre Karriere als Journalistin begonnen. Ihre erste literarische Arbeit war 1974 das Theaterstück "Erika". Ihr erster Roman "Zweite Natur" erschien 1981. Dann folgten Gedichte, Hörspiele, Dramen und Prosawerke. Parallel dazu arbeitet sie als Dozentin an zahlreichen Universitäten im In- und Ausland. Die in Berlin lebende Schriftstellerin erhielt mehrere Preise, darunter den Elisabeth-Langgässer-Preis (1997) und das Hermann-Hesse-Stipendium der Stadt Calw (2006).

Der Deutsche Buchpreis wird seit 2005 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergeben. Er kürt "den besten Roman in deutscher Sprache". Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dürfen Titel einreichen. Eine siebenköpfige Jury, deren Besetzung jährlich wechselt, wählt zunächst 20 Titel für die sogenannte Longlist aus. In die engere Wahl gehen dann aber nur sechs Titel. Der Sieger erhält 25.000 Euro, die fünf anderen Finalisten bekommen je 2500 Euro. Der Buchpreis wird traditionell am Tag vor dem Beginn der Frankfurter Buchmesse vergeben.

Startschuss für weltweit größte Bücherschau

Die 64. Frankfurter Buchmesse wird an diesem Dienstag feierlich eröffnet. Zur größten Bücherschau weltweit werden bis zum kommenden Sonntag rund 7300 Aussteller aus mehr als 100 Ländern erwartet. An der Eröffnungsfeier nehmen unter anderem Außenminister Guido Westerwelle und der Vize-Ministerpräsident Neuseelands, Bill English, teil. Neuseeland ist dieses Jahr Ehrengast der Messe. Im Mittelpunkt der Messe stehen die digitalen Umwälzungen in der Branche: Das gedruckte Buch erhält immer mehr Konkurrenz durch das elektronische Buch.

qu/gmf/sti (dpa, dapd)