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Deutscher Fußball trauert um Willi Lemke

13. August 2024

Willi Lemke ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Als Manager von Werder Bremen gehörte er über viele Jahre zu den prägenden Figuren der Fußball-Bundesliga. Lemke war auch im Auftrag der Vereinten Nationen unterwegs.

Willi Lemke bei einer Talkshow im Jahr 2022
Willi Lemke - hier in einer Fernseh-Talkshow 2022 - trug sein Herz auf der ZungeBild: Anke Waelischmiller/SVEN SIMON/picture alliance

Willi Lemke ist tot. Der langjährige Fußball-Manager des SV Werder Bremen starb nach Angaben seiner Familie am Montag an den Folgen einer Hirnblutung. Lemke wurde 77 Jahre alt. Er war eine der bekanntesten Persönlichkeiten Bremens.

Der SPD-Politiker wurde 1981 Werder-Manager und prägte zusammen mit dem Trainer Otto Rehhagel die erfolgreichste Zeit in der Geschichte des Bundesliga-Klubs: 1988 wurden die Bremer deutscher Meister, 1992 gewannen sie den Europapokal der Pokalsieger. Hinzu kamen 1991 und 1994 zwei Triumphe im DFB-Pokal.

Einstige Rivalen Hoeneß und Lemke versöhnten sich

"Die grün-weiße Welt steht still", schrieb Werder Bremen auf der Plattform X zum Tod des legendären Vereinsmanagers. Hans-Joachim Watzke, Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga (DFL), bezeichnete Lemke als "eine der prägenden Manager-Figuren der Bundesliga".

Auch Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern München, reagierte betroffen auf die Nachricht von Lemkes Tod. "Willi Lemke war ein Mann der Kontroverse: Jeder weiß, dass wir oft diskutiert und gestritten haben", sagte Hoeneß, der in seiner Zeit als Bayern-Manager häufig öffentlich mit Lemke aneinandergeraten war. "Aber er war auch ein Mann des Dialogs, und letztlich haben wir zu einem guten Verhältnis gefunden."

Bremer Regierungsmitglied und UN-Sonderberater

Von 1999 bis 2008 war Lemke Senator für Bildung und Wissenschaft und Senator für Inneres und Sport der Freien Hansestadt Bremen. Neben Berlin und Hamburg gehört Bremen zu den drei deutschen Städten, die gleichzeitig Bundesländer sind.

Von 2008 bis 2016 arbeitete Lemke als "Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung". Damals pendelte er zwischen seinem Wohnsitz in Bremen, seinem UN-Büro in Genf, dem Sitz der Vereinten Nationen in New York - und Orten auf der ganzen Welt, an denen er sich dafür stark machte, auch den Sport zu nutzen, um die UN-Milleniumsziele zu erreichen. 

"Ich bin Repräsentant der Vereinten Nationen, Anwalt, Förderer und Vermittler für den Sport", sagt Lemke damals in einem DW-Interview. "Das ist ein unheimlich toller Job, der aber auch wahnsinnig stressig sein kann."

sn/mb (dpa, DW)