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Deutsches Konsumklima auf 16-Jahres-Hoch

27. Juli 2017

Die boomende Konjunktur und der robuste Arbeitsmarkt sorgen weiter für ein Stimmungshoch bei den deutschen Verbrauchern. Lediglich die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen bekam einen Dämpfer.

Stofftaschen in Deutschlandfarbe
Bild: picture-alliance/dpa/M. Gerten

Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist wegen der robusten Konjunktur so gut wie seit fast 16 Jahren nicht mehr. Der von den GfK-Experten ermittelte Konsumklima-Index für August stieg überraschend um 0,2 auf 10,8 Punkte, wie die Nürnberger Marktforscher am Donnerstag mitteilten. Experten hatten einen unveränderten Wert erwartet. Die Konsumenten blicken zuversichtlicher auf die Wirtschaftsentwicklung und bewerten ihre eigene Finanzlage so gut wie noch nie seit der Wiedervereinigung. "Die Stimmung ist ausgesprochen gut", sagte GfK-Fachmann Rolf Bürkl.

Allerdings warnt die GfK auch vor Rückschlägen. "Die kürzlich eröffneten Brexit-Verhandlungen, die im Hinblick auf den Handel unklare Politik der amerikanischen Regierung sowie die sich verschärfende Krise in den Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei haben sich bislang nicht messbar auf die Konsumstimmung ausgewirkt", sagte Bürkl. "Sollte es dennoch dazu kommen, könnte dies zu einer Belastung für das Konsumklima werden." 

Vorerst ungetrübter Optimismus

Die 2000 befragten Verbraucher schätzen die Wirtschaftslage so positiv ein wie seit drei Jahren nicht mehr. "Die Bundesbürger gehen davon aus, dass die heimische Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres sogar noch einen Gang hochschalten kann", sagte Bürkl. Das Ifo-Geschäftsklima - der wichtigste Frühindikator für die deutsche Konjunktur - erreichte im Juli den dritten Monat in Folge einen Bestwert.

Angesichts der guten konjunkturellen Aussichten schätzen die Verbraucher auch ihre eigenen finanziellen Perspektiven rosig ein. Ihre Einkommenserwartungen erreichten den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. "Basis dieser Einkommenseuphorie ist und bleibt die ausgezeichnete Verfassung des Arbeitsmarktes in Deutschland", sagte Bürkl. Derzeit sind so viele Deutsche in Lohn und Brot wie noch nie.

Abstriche wollen die Konsumenten dagegen bei größeren Anschaffungen machen. Dieses Barometer gab leicht nach, bleibt aber auf hohem Niveau. "Für den Großteil der Arbeitnehmer ist das Risiko, den Job zu verlieren, sehr gering", betonte Bürkl. "Dieses Wissen gibt den privaten Haushalten Planungssicherheit für Anschaffungen, gerade wenn sie mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden sind."

zdh/hb (rtr, dpa)

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