An jedem Tag mindestens eine Medaille? Dirk Schimmelpfennig, Chef de Mission des deutschen Teams bei den Winterspielen in Pyeongchang, hält das für möglich. Den Auftakt könnte Biathlon-Star Laura Dahlmeier machen.
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"Die Stärke der Mannschaft macht aus, dass sie an jedem olympischen Tag Eisen im Feuer hat und Medaillen gewinnen kann", sagte Dirk Schimmelpfennig, Chef de Mission des deutschen Olympiateams, bei der ersten Pressekonferenz im Deutschen Haus in Pyeongchang. Biathlon-Star Laura Dahlmeier könnte die erste Medaille holen und dem Team Deutschland damit den perfekten Start bescheren. Die siebenmalige Weltmeisterin gilt am Samstag im Sprint über 7,5 Kilometer als Goldfavoritin. "Ich möchte mit einer Medaille heimfahren, am liebsten einer goldenen. Ich fühle mich topfit, die Chancen sind da", sagte Dahlmeier dem Magazin "Sport Bild".
Ziel: Sotschi plus x
Die deutschen Medaillenhoffnungen
Beim Curling ist kein deutsches Team dabei. Auch beim Eishockey, Shorttrack, Skilanglauf und Feestyle-Skiing ist wohl nichts zu holen. In allen anderen Disziplinen aber bestehen große Hoffnungen - unser Medaillencheck.
Bild: picture alliance/dpa/P. Kneffel
Biathlon
Nach dem Olympia-Debakel in Sotschi, wo die Frauen erstmals keine Medaille holten, ruhen diesmal die Hoffnungen auf Laura Dahlmeier (Bild). Die erste Fünffach-Weltmeisterin der Biathlon-Geschichte ist die große Favoritin. Auch in den drei Staffeln ist mit Medaillen zu rechnen. Bei den Männern sind die Weltmeister Simon Schempp und Benedikt Doll für einen Podestplatz gut.
Bild: Reuters/L. Foeger
Nordische Kombination
Gleich zwei deutsche Gold-Anwärter gibt es in dieser Disziplin: Vierfach-Weltmeister Johannes Rydzek (l.) und Olympiasieger Eric Frenzel (r.). In allen drei Kombinations-Wettbewerben - Sprint, Einzel, Mannschaft - wird mindestens je eine Medaille angepeilt, aber es könnten durchaus mehr werden.
Bild: picture alliance/dpa/H. Schmidt
Bob
Auch in dieser Disziplin ist das deutsche Team stark vertreten. Mit den Viererbob-Weltmeistern Francesco Friedrich (Bild) und Johannes Lochner hat Deutschland gleich zwei Topfavoriten am Start. Auch Bobpilot Nico Walther gilt als möglicher Medaillenkandidat. Bei den Frauen wird Stephanie Schneider Edelmetall zugetraut.
Bild: picture-alliance/dpa/Valat
Rodeln
Für die erfolgsverwöhnten deutschen Rodler zählt eigentlich nur Gold. Tobias Wendl und Tobias (l.) im Doppelsitzer sowie Felix Loch und Natalie Geisenberger (v.l.) gewannen vor vier Jahren in Sotschi alles. Doch die Konkurrenz ist stärker geworden, vor allem die Russen haben aufgeholt.
Bild: picture alliance/AP Photo
Skispringen
Bei der Vierschanzentournee beendete ein Sturz jäh seine Siegchancen. In Pyeongchang gehört der Weltcup-Zweite Richard Freitag jedoch wieder zur den Favoriten. Auch Andreas Wellinger dürfte in seiner aktuellen Form um die Medaillen mitspringen. Bei den Frauen ist Sotschi-Siegerin Carina Vogt die aussichtsreichste Kandidatin.
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Ski alpin
Erst riss bei Felix Neureuther das Kreuzband, dann fiel auch noch Stefan Luitz mit derselben Verletzung aus. Vielleicht springt ja Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen in die Bresche. Ob Viktoria Rebensburg (Bild) im Riesenslalom ihre dritte Olympiamedaille holt? Nach Gold 2010 und Bronze vor vier Jahren gehört die 28-Jährige mit drei Weltcup-Saisonsiegen wieder zu den Favoritinnen.
Bild: Getty Images/A. Boichard
Eiskunstlauf
Nach zwei dritten Plätzen bei Olympia strebt Paarläuferin Aljona Savchenko nun in Peyongchang die Goldmedaille an. Mit ihrem neuen Partner Bruno Massot führt sie mit "Le terre vue du ciel" (Die Erde vom Himmel gesehen) eine schwierige Kür vor. Klappt sie fehlerfrei - wie beim Grand-Prix-Sieg in Japan - hat das Duo beste Chancen auf den Platz ganz oben auf dem Siegerpodest.
Bild: picture-alliance/ATP/Y. Hiro
Snowboard/Freestyle
Die Parallel-Snowboarderinnen sind in Topform, allen voran Ramona Hofmeister (Bild) mit zwei Weltcup-Siegen und Selina Jörg mit zwei Podestplätzen. Im Skicross fehlt zwar Erfolgsgarantin Heidi Zacher, aber Paul Eckert hat zuletzt positiv überrascht. Bei den Snowboardcrossern weckten Paul Berg und Martin Nörl mit guten Platzierungen Hoffnungen auf olympisches Edelmetall.
Bild: picture alliance/dpa/P. Kneffel
Eisschnelllauf
Keinen einzigen Podestplatz gab es in Sotschi. Nach dieser historischen Pleite hofft das deutsche Team im Eisschnelllauf nun auf zwei Medaillen. Claudia Pechstein (Bild) strebt bei ihrer siebten (!) Olympia-Teilnahme ihren zehnten Podestplatz an - während der Spiele feiert sie ihren 46. Geburtstag. Chancen werden bei den Männern auch Nico Ihle und Patrick Beckert eingeräumt.
Bild: Getty Images/D. Mouhtaropoulos
Skeleton
Für die deutschen Frauen sollte hier etwas zu holen sein - Jacqueline Lölling (Bild) gewann in der Vorsaison alles: WM, EM, Gesamtweltcup. Auch die Weltmeisterin von 2016, Tina Herrmann, kann vorne mitfahren. Bei den Männern macht sich Axel Jungk als WM-Zweiter Hoffnungen auf einen Podestplatz. Er verbuchte kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele den ersten Weltcupsieg seiner Karriere.
Bild: picture-alliance/dpa/I. Fassbender
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Als offizielles Ziel hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mindestens 19 Medaillen wie in Sotschi ausgeschrieben. Insgeheim hofft man indes, sich nach dem sportlichen Debakel vor vier Jahren als große Wintersportnation zurückmelden zu können. In Vancouver 2010 hatte das deutsche Team noch 30-mal Edelmetall gesammelt. Deutschland ist die erfolgreichste Nation bei Olympischen Winterspielen. Doch der Vorsprung in der "ewigen" Nationenwertung ist kleiner geworden.
Transportsystem nachbessern
Die Rahmenbedingungen in Pyeongchang passen. "Die Stimmung in den olympischen Dörfern ist gut, die Mannschaft ist gut aufgestellt", sagte Chef de Mission Schimmelpfennig. Noch gibt es im 153 Athleten starken deutschen Team weder Kranke noch Verletzte. Schimmelpfennig schwärmte zudem von der Organisation der Spiele, den südkoreanischen Gastgebern, den Wettkampfstätten und dem Essen im Athletendorf. Lediglich beim Transportsystem müsse noch etwas nachgebessert werden.