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"Deutschland übernimmt mehr Verantwortung"

Adrian Kriesch / Jan-Philipp Scholz14. März 2014

Deutschland wird ab sofort auf Entwicklungshilfe in der Zentralafrikanischen Republik setzen. Das sagte Entwicklungsminister Gerd Müller bei einem Besuch in dem Bürgerkriegsland. Er kündigte zehn Millionen Euro Hilfe an.

Entwicklungsminister Gerd Müller steht nach seiner Ankunft am Flughafen von Bangui in der Zentralafrikanischen Republik mit dem Sicherheitschef des Flughafens auf dem Rollfeld (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Deutsche Welle: Sie sind Mitten im Krisengebiet angekommen. In der Zentralafrikanischen Republik tobt seit Monaten ein Bürgerkrieg. Was kann die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hier überhaupt bewirken?

Gerd Müller: Ich bin ganz bewusst mit meinem französischen Amtskollegen Pascal Canfin hier, weil wir gemeinsam ein Zeichen setzen wollen. Wir werden die Welthungerhilfe und das Welternährungsprogamm unterstützen und ein Projekt zur Ernährungssicherung starten. Wir können und dürfen um dieses Problem keinen Umweg machen. Die Weltöffentlichkeit muss mit dem Elend und der Not dieser dramatischen Situation der Menschen konfrontiert werden - und wir haben Möglichkeiten zu helfen. Bei der Grundsicherung, bei der Nahrungsmittelhilfe, im Bereich der Gesundheit und der Wasserversorgung werden wir konkrete Projekte besprechen.

Ist das auch ein politisches Zeichen im Rahmen der aktuellen Debatte, dass Deutschland mehr internationale politische Verantwortung übernehmen soll?

Deutschland übernimmt mehr Verantwortung, das ist das Zeichen. Wir waren bisher nicht in der Zentralafrikanischen Republik mit Entwicklungszusammenarbeit vertreten. Das ändert sich mit dem heutigen Tag. Wir werden mehrere Projekte starten um sofort zu helfen. Wir werden aber auch an eine mittel- und langfristige Zusammenarbeit denken.

War es ein Fehler, dort so lange nicht mit Entwicklungshilfe vertreten zu sein?

Deutschland bietet Zentralafrika Hilfe an

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Es gibt viele Problemlagen in der Welt, beispielsweise die syrischen oder kongolesischen Flüchtlingsprobleme. Das Weltflüchtlingsproblem ist eine der größten Herausforderungen - hier geht es täglich um Leben und Tod. Deshalb wird die sofortige Hilfe in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zukünftig ein zentraler Schwerpunkt von mir sein.

Die Sicherheitssituation in der Zentralafrikanischen Republik ist weiterhin problematisch. Die EU versucht seit Wochen, eine EU-Mission zusammenzustellen - bisher ohne Ergebnis. Wie kann man den Menschen hier erklären, warum das so lange dauert?

Natürlich müssen wir uns fragen: Wie schafft man es, die bürgerkriegsähnlichen Zustände im Landesinneren zu lösen? Dazu wird es sicherlich auch einer militärischen Komponente bedürfen. Eine Blauhelmmission wurde bereits beschlossen, auch die EU diskutiert die Umsetzung.

Gerd Müller ist seit Dezember 2013 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Es ist der erste Besuch eines Mitglieds der Bundesregierung in der Zentralafrikanischen Republik.

Das Interview führten Adrian Kriesch und Jan-Philipp Scholz.

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