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"Magnet für qualifizierte Zuwanderer"

12. April 2013

Des einen Leid, des andern Freud… Viele europäische Länder können wegen der Schuldenkrise gut ausgebildeten Fachkräften keine Zukunft bieten. Das wirtschaftlich stabile Deutschland profitiert davon.

Ausländische Spezialisten an der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Deutschland sei zu einem "Magnet für gut qualifizierte Zuwanderer aus der EU" geworden, schreibt der Sachverständigenrat der Deutschen Stiftungen für Integration und Migration (SVR) in seinem in Berlin vorgelegten Jahresgutachten. Der Trend, dass vor allem Mittel- und Hochqualifzierte Deutschland verlassen und nur Geringqualifizierte zuwandern, konnte demnach gestoppt werden.

Jung, gebildet, erfolgreich

Die Studie widerspricht der in letzter Zeit häufig geäußerten Befürchtung, Deutschland könnte von einer Welle von Armutsmigranten überflutet werden. Laut SVR gehenmehr als 70 Prozent der Bulgaren und Rumänen, die nach 2007 in die Bundesrepublik gekommen und zwischen 25 und 44 Jahren alt sind, einer Erwerbstätigkeit nach. Für Neuankömmlinge sei das eine gute Quote, so die SVR-Vorsitzende Christine Langenfeld. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass es künftig bei einem größer werdenden Wohlstandsgefälle innerhalb der EU zu Armutswanderung komme, bei denen die Sozialleistungen in Deutschland eine Rolle für die Wanderungsentscheidungen spielten. Das gelte besonders für Rumänien und Bulgarien, für die ab 2014 die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit greife, so Langenfeld.

SVR-Jahresbericht: Die meisten Zuwanderer sind für Deutschland ein GewinnBild: picture-alliance/dpa

Insgesamt hat Deutschland laut Gutachten des Sachverständigenrats von der EU-Freizügigkeit profitiert: Fast zwei Drittel der Zuwanderer stammten aus einem EU-Mitgliedsstaat. Sie seien durchschnittlich zehn Jahre jünger und besser ausgebildet als die Mehrheitsbevölkerung in Deutschland.

Aktionsplan Migration

Der SVR empfiehlt der Politik, einen "Nationalen Aktionsplan Migration" zu entwickeln, um eine einheitliche Migrationspolitik zu verwirklichen. Das mittlerweile schon vierte Jahresgutachten wird nach seiner offiziellen Vorstellung Bundespräsident Joachim Gauck übergeben.

Im Sachverständigenrat für Integration und Migration haben sich vor fünf Jahren acht große deutsche Stiftungen zusammengeschlossen: die Stiftung Mercator, die Volkswagen-Stiftung, die Bertelsmann-Stiftung, die Freudenberg Stiftung, die Hertie-Stiftung, die Körber-Stiftung, die Vodafone-Stiftung und die Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Der mit neun Wissenschaftlern besetzte Rat legt als unabhängiges Gremium einen jährlichen Bericht zu den Themen Integration, Migration, Integrations- und Migrationspolitik vor.

mak/wa (epd, kna)

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