In den letzten Jahren waren die Wintersportbedingungen in Deutschland eher mäßig, und das Geschäft mit dem Schnee schrieb rote Zahlen. In diesem Jahr herrscht Hochbetrieb auf den Pisten.
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Ein Wintermärchen - Deutschland in weiß
Nur selten verwandelt der Winter Deutschland in eine Schneelandschaft. Aber wenn es soweit ist, dann heißt es - raus in die Natur! Hier eine winterliche Reise durch die 16 Bundesländer.
Bild: Martin Siepmann/imagebroker/picture-alliance
Bayern
Bayern ist das Bundesland, das in der Regel den meisten Schnee abkriegt. Garmisch-Partenkirchen ist ein klassischer Wintersportort. Er liegt unterhalb der Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg. Auf dem Zugspitz-Gletscher herrschen perfekte Skibedingungen - die Pisten liegen auf über 2000 Metern Höhe.
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Baden-Württemberg
Auch in Baden-Württemberg schlagen die Wintersportler-Herzen höher. Der Feldberg im Schwarzwald ist mit 1493 Metern Baden-Württembergs höchster Berg, er gilt als schneesicher, wartet mit 63 Pistenkilometern und mit Abfahrten in allen Schwierigkeitsstufen auf. Und er gilt als besonders gutes Revier für Snowkiter.
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Hessen
Auf dem Großen Feldberg, dem Namensvetter im Taunus, geht es nicht so hoch hinaus. Aber 880 Meter können auch für eine winterliche Bilderbuchlandschaft ausreichen. Man kann hier super rodeln und Langlauf fahren. Außerdem gibt es ein kleines Skigebiet mit zwei Liften.
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Sachsen-Anhalt
Sieht aus wie eine Spielzeugeisenbahn, ist aber echt. Durch den Nationalpark Harz geht es mit der Schmalspurbahn zum Gipfel des 1142 Meter hohen Brocken. Wenn hier oben Schnee fällt und schwer auf den Tannen lastet, verbiegen sie sich unter der Last und nehmen seltsame Formen an. Im Volksmund heißen sie dann "Brockenhexen".
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Thüringen
Der 168 Kilometer lange Rennsteig ist einer der bekanntesten Fernwanderwege Deutschlands. Wenn die Sommerwanderer nur wüssten wie schön die deutschen Mittelgebirge im Winter sind! Den Spaziergänger umfängt Stille, nur der Schnee knirscht unter den Schuhen, man ist allein. Auch Langläufer werden hier froh, viele gespurte Loipen führen durch die einmalige Kulisse des Naturparks.
Bild: picture-alliance/U. Bernhart
Sachsen
Vom Schnee überpudert wirken die Felsformationen des Elbsandsteingebirges wie wundersame Trolle. Im Sommer überlaufen, ist der Winter die Zeit für wahre Romantiker. Wanderwege und Aussichtspunkte hat man jetzt für sich allein. Empfehlenswert ist die neue Winterwanderkarte mit 29 Touren. Sie führt Besucher sicher durch eisige Schluchten und Felslabyrinthe.
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Rheinland-Pfalz
Völlig ungefährlich ist dagegen ein Spaziergang am Rheinufer in Mainz. Der Fluss zeigt sich selten in Weiß. Und wenn er es tut, zieht das die Flaneure magisch an. Es gab auch schon Jahre, da war es so kalt, dass der Rhein zufror. Zuletzt war das 1963 der Fall. Nicht einmal die Eisbrecher an der flussaufwärts gelegenen Loreley kamen damals durch. Das Eis musste gesprengt werden.
Bild: picture-alliance/dpa/F. von Erichsen
Saarland
Für die Reben an der Mosel währt die wohl verdiente Winterruhe nur kurz. Schon im Januar und Februar geht es wieder los, die Reben werden beschnitten. Da reift der neue Jahrgang in den Weinkellern noch heran. Zu kosten gibt es ihn dann zum Beispiel im kleinen Renaissance-Schloss Berg bei Nennig.
Bild: picture-alliance/robertharding/H.-P. Merten
Nordrhein-Westfalen
Der Steinkohlebergbau im Ruhrgebiet ist Geschichte. Geblieben sind unter anderem seine Abraumhalden, viele von ihnen gekrönt mit Kunstobjekten. So wie hier der Tetraeder bei Bottrop. Nachts verwandelt sich die begehbare Skulptur in eine Lichtinstallation - tagsüber ist sie Ausflugsziel und Aussichtspunkt über einen der größten Ballungsräume Europas.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/S. Ziese
Niedersachsen
Rechts das Meer, links plattes Land. Immer auf dem Nordseedeich entlang führt der Weg zum Pilsumer Leuchtturm, eines der bekanntesten Wahrzeichen Ostfrieslands. Nach so einem Spaziergang ist man ordentlich durchgefroren. Da hilft nur noch ein Blitzbesuch in einer der urgemütlichen Teestuben, um sich bei einem kräftigen Tee aufzuwärmen. Stilecht mit Sahne und Kluntjes, weißem Kandis.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/G. Franz
Schleswig-Holstein
Die größte Nordseeinsel ist Sylt. Im Sommer häufig ausgebucht, kommt sie im Winter zur Ruhe. Das Rote Kliff lädt zu einem ausgiebigen Spaziergang ein. Hier an der Westküste wird man vom Wind ganz schön durchgepustet. Über Jahrhunderte diente das markante Rote Kliff den Seefahrern als Orientierung. Es ist einzigartig im ganzen Nordseeraum.
Bild: Stefan Arendt/imagebroker/picture-alliance
Mecklenburg-Vorpommern
Im Vergleich zur Nordsee ist die Ostsee ein sanftes Meer. Auf der Halbinsel Fischland-Darß wechseln sich Dünen, Wälder, Salzwiesen und kilometerlange Strände ab. Sie sind breit, feinsandig - und endlos lang. Und sie sind bekannt für ihre Bernstein-Funde, besonders jetzt im Winter. Kurz nach einem Sturm aus Nord-Ost stehen die Chancen besonders gut, das "Ostsee-Gold" zu finden.
Bild: picture-alliance/Arco Images
Brandenburg
Eine gute Autostunde südlich von Berlin erstreckt sich der Spreewald, er ist durchzogen von hunderten Wasserarmen. Das klassische Fortbewegungsmittel ist hier der Stechkahn. Sogar die Post wird auf diese Weise zugestellt. Und Sommer wie Winter können Touristen eine Kahnfahrt durch die Wasserlandschaft genießen, Glühwein ist selbstverständlich mit an Bord.
Bild: winter@www.spreewald.de
Berlin
Wenn der Schnee seine weiße Decke über der Stadt ausbreitet, werden die Geräusche gedämpft, alles bewegt sich langsamer. Die Millionenmetropole wirkt wie verzaubert. Wiesen werden im Nu zu Rodelhängen. Und wenn der Schnee lang genug hält, holen die Berliner ihre Langlaufskier raus und drehen ihre Runden auf dem Tempelhofer Feld.
Bild: picture-alliance/dpa/R. Jensen
Hamburg
Hamburg, die schicke Metropole an der Alster zur blauen Stunde. Eine Winterschönheit. Für einen perfekten Winter warten die Hamburger auch dieses Jahr sehnsüchtig auf Frost. Und zwar so viel, dass die Außenalster in der Mitte Hamburgs zufriert. Dann findet dort das Alstereisvergnügen statt, ein Volksfest mit Glühweinbuden und Ständen. Die Menschen laufen Schlittschuh oder segeln übers Eis.
Bild: picture-alliance/dpa/C. Carisius
Bremen
Es ist die gute Stube der Stadt und im Winter urgemütlich - das Schnoorviertel. In Bremens ältestem Stadtteil stehen schmale Häuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert eng aneinandergekuschelt. Der ideale Ort, um bei einer heißen Schokolade oder bei Glühwein die Zeit zu vergessen. Und vielleicht schon mal Pläne für den kommenden Frühling zu machen.
Bild: Torsten Krüger/imageBROKER/picture alliance
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Anfang Januar hatte der Winter Deutschland fest im Griff. Zunächst dominierten die Schattenseiten des Winters die Schlagzeilen. Zum Jahresbeginn setzten die heftigsten Schneefälle ein, die es im Alpenraum in den letzten Jahren gegeben hat. Meterhoch türmte sich der Schnee in manchen Orten, einige Wintersportorte waren von der Außenwelt abgeschnitten. Auf den Bergen herrschte höchste Lawinengefahr, es gab etliche Todesopfer zu beklagen.
Mittlerweile, Ende Januar, hat sich die Lage in Deutschland beruhigt. In vielen Bundesländern beginnen die Winterferien und die Freude ist groß: Es herrschen beste Wintersportbedingungen von den Alpen bis ins Sauerland, in fast allen Skigebieten gibt es 10 bis 30 cm Neuschnee. Der meiste Schnee fiel auf der Zugspitze: auf Deutschlands höchsten Berg (2962 Meter) türmt sich der Schnee bis zu 4 Metern hoch.
Anderswo, zum Beispiel in Berlin oder Hamburg, ist es zwar ordentlich kalt, aber noch nicht weiß. Da warten die Menschen noch auf den magischen Moment, wenn sich der Winter von seiner schönsten Seite zeigt.