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Deutschland-Ukraine

28. September 2010

Die ukrainische Bevölkerung sieht das wiedervereinigte Deutschland sehr positiv. Unter den EU-Staaten gilt es nach Polen als zweitgrößter Verfechter ukrainischer Interessen in Europa.

Viktor Janukowitsch und Angela Merkel in Berlin (Foto: AP)
42 Prozent bewerten Beziehungen als freundlichBild: picture alliance/dpa

Die Wahrnehmung Deutschlands 20 Jahre nach der Wiedervereinigung war ein wichtiges Thema im ersten DW-Trend, den das Markt- und Meinungsforschungsinstitut IFAK Ukraine im Auftrag der Ukrainischen Redaktion der Deutschen Welle Anfang September nach repräsentativen Methoden in der Ukraine erhoben hat.

Sehr positive Sicht auf Deutschland

Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Ukrainer betrachtet Deutschland 20 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Ende des Ost-West-Konflikts als ein Land wie jedes andere Land in Europa. Weitere 20 Prozent sehen Deutschland als Freund der Ukraine. 13 Prozent nennen Deutschland einen zuverlässigen Partner der Ukraine. Nur 3 Prozent halten Deutschland für eine Bedrohung.

Auf die Frage im DW-Trend, welcher deutsche Politiker in den letzten 20 Jahren maßgeblich zur Verbesserung der deutsch-ukrainischen Beziehungen beigetragen habe, konnte fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) keinen Politiker nennen oder keine Bewertung vornehmen. Von den drei Bundeskanzlern des wiedervereinigten Deutschlands wird mehrheitlich Angela Merkel (30 Prozent) als diejenige Politikerin angesehen, die am meisten für die bilateralen Beziehungen getan hat. Die Altkanzler Gerhard Schröder und Helmut Kohl liegen mit 11 Prozent in der Umfrage gleichauf dahinter.

Deutschland als Anwalt ukrainischer Interessen in Europa

Die Beziehungen der Ukraine mit Deutschland bewerten 42 Prozent der Ukrainer mit freundlich bis sehr freundlich. Nur vier Prozent meinen, das Verhältnis sei feindlich. 54 Prozent und damit die Mehrheit der Befragten bewertet die Beziehungen als neutral.

Zugleich meint fast jeder Fünfte (19 Prozent), Deutschland setze sich für die ukrainischen Interessen in der EU ein. Damit liegt Deutschland an zweiter Stelle hinter Polen, das ein Drittel (33 Prozent) für einen Anwalt ukrainischer Interessen hält. Andere europäische Länder erhalten deutlich weniger Nennungen. Großbritannien liegt mit 7 Prozent auf dem dritten, Italien mit 6 Prozent auf dem vierten Platz.

Methode der Umfrage

Die Befragung wurde bevölkerungsrepräsentativ in der Ukraine durchgeführt. Es wurden 1000 Personen an 35 Sample-Points in der gesamten Ukraine im Zeitraum vom 01. September bis zum 13 September befragt. Die Gesamtheit der Befragten entspricht der Bevölkerungsstruktur der Ukraine.

Autoren: Bernd Johann, Sergey Govoruha, Volodymyr Medyany
Redaktion: Markian Ostaptschuk

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