Deutschland gedenkt des Widerstands
20. Juli 2014Siebzig Jahre nach dem gescheiterten Anschlag auf Adolf Hitler wird bundesweit der damaligen Widerstandskämpfer gedacht. An diesem Sonntag wollen unter anderen Bundespräsident Joachim Gauck und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Männer und Frauen des Widerstandes würdigen.
Umsturz scheitert
Am 20. Juli 1944 hatte eine Gruppe um den 36-jährigen Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg versucht, Adolf Hitler zu töten. Nach dem Tod des Diktators sollte mit den Westalliierten über ein Ende des Zweiten Weltkrieges verhandelt werden. Bei der Explosion der im "Führerhauptquartier Wolfsschanze" in Ostpreußen - heute zu Polen gehörig - abgestellten Zeitbombe starben fünf von 24 Anwesenden. Hitler überlebte den Anschlag leicht verletzt.
Von Hitlers Tod überzeugt, setzte der bereits nach Berlin zurückgeflogene Stauffenberg die "Operation Walküre" in Gang. Sie war ursprünglich ein Plan der Wehrmacht zur Unterdrückung eines möglichen Aufstandes im Krieg, der von den Offizieren umfunktioniert wurde. Doch am späten Abend des 20. Juli wurde klar, dass der Anschlag gescheitert war. Noch in der Nacht wurden Stauffenberg und weitere Beteiligte in Berlin im Bendlerblock - damals Sitz des Heeresamtes - hingerichtet. Insgesamt fielen rund 200 Mitverschwörer des Attentats der Nazi-Justiz zum Opfer.
Zivilcourage "unverzichtbar"
Beim traditionellen Empfang für Angehörige der Widerstandskämpfer im Berliner Rathaus erklärte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit am Samstagabend, das gescheiterte Hitler-Attentat enthalte eine "Botschaft für unsere Gegenwart und Zukunft". Besonders nachwachsende Generationen könnten die Lehre ziehen, dass Zivilcourage und persönlicher Einsatz unverzichtbar für die Bewahrung von Freiheit und Demokratie seien, so Wowereit.
wa/SC (afp, dpa, epd)